Kategorie Informationen & Tipps - 13. Dezember 2019
Wünsch Dir was: Viele Sternschnuppen im Advent
Ein Super-Sternschnuppen-Wochenende steht bevor: Es könnten bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde niedergehen. Eine besondere Show im Advent, die einen Blick gen Himmel lohnen läßt.
Unter den Meteorströmen im astronomischen Jahr sind zwar die Perseiden im August der bekannteste, die Geminiden im Dezember aber der weitaus verläßlichere und meistens auch der schönere. Wegen der kalten Jahreszeit und der in dieser häufig vorkommenden Hochnebellagen im Flachland finden sie jedoch weit weniger Beachtung.
Phaetons Trümmerschweif
Der Meteorschauer der Geminiden wird von Phaeton verursacht. Einst war er ein stattlicher Komet mit Eis- und Staubhülle. Diese Außenschichten, für die teils eindrucksvollen Erscheinungen von Kometen verantwortlich, sind aber längst verloren gegangen.
Der als Asteroid klassifizierte Phaeton (Asteroid 3200), ist eine kosmische Staubwolke, vermutlich ein erloschener Komet, der kein Gas und daher keinen Staub mehr absetzt. Jedes Jahr um den 14. Dezember kreuzt die Erde die Bahn dieses Asteroiden (ohne dass jemals die Gefahr einer Kollision bestünde).
Aufgrund der Lage von Erd- und Asteroidenbahn entsteht der Eindruck, dass die Teilchen aus der Richtung des Sternbilds der Zwillinge (Gemini) kommen.
Die Geminiden treten im Zeitraum 4. bis 17. Dezember auf, mit einem Maximum um den 14. mit bis zu 150 Erscheinungen pro Stunde unter idealen Bedingungen. Ein Knackpunkt, denn 2019 tritt das Maximum der Geminiden in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember knapp nach Vollmond ein, so dass allein deswegen die Beobachtung in diesem Jahr erheblich beeinträchtigt wird.
Da die Teilchen von hinten auf die bewegte Erde treffen, sind sie relativ langsam (35 km/s) und erscheinen am Himmel daher langsamer als übliche Sternschnuppen. Helle Erscheinungen (heller als die hellsten Sterne) sind häufig. Eine Charakteristik des Stroms ist, dass die Meteorrate bis zum Maximum flach ansteigt, nach dem Maximum aber steil abfällt.
Für das Jahr 2022 plant die japanische Weltraumagentur JAXA mit der Raumsonde Destiny + eine Mission zum Asteroiden (3200) Phaethon. Dabei hofft man, die offenen Fragen zur Herkunft der Geminiden klären zu können.
In mittleren und höheren nördlichen Breiten sollten die Beobachtungsbedingungen ideal sein. Die Zwillinge gehen gegen 18 Uhr MEZ im Ostnordosten auf und bleiben bis zur Morgendämmerung sichtbar, wenn sie im Westen verschwinden. Der Meteorstrom kann also fast die ganze Nacht lang beobachtet werden.