Kategorie Innovation & Technologie - 23. März 2021

Horizon Europe: Start des weltweit größten Forschungs- & Innovationsprogramms

Österreichische Regierungsmitglieder und die zuständige EU-Kommissarin diskutierten über das neue EU-Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon Europe“

Mit 95,5 Milliarden Euro für sieben Jahre ist Horizon Europe das größte transnationale Forschungs- und Innovationsprogramm der Welt – und ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit. Das neu aufgelegte EU-Forschungsrahmenprogramm deckt den gesamten Innovationszyklus – von der Grundlagenforschung bis zur Innovation und Überführung in die Märkte – ab und soll die Erfolgsgeschichte der Forschungs- und Innovationsprogramme der EU fortsetzen. Mit bisher über 1,65 Milliarden Euro an Rückflüssen im gerade abgelaufenen Programm ‚Horizon 2020‘ und rund 2.700 geförderten Projekten mit heimischer Beteiligung ist Österreich ein Nettoempfänger.

Zum Start des Programms kamen am Montag bei einer Online-Veranstaltung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG hochrangige Vertretende aus Politik, Forschung und Wirtschaft zusammen, um die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielsetzungen von und Erwartungen an das neue Programm der EU zu diskutieren. Der Online-Austausch bildete den Abschluss einer mehrwöchigen Informationskampagne der FFG über die Struktur des Programms, kommende Ausschreibungen und Vernetzungsmöglichkeiten für die heimischen Forschenden und Unternehmen.

„Mit Forschung, Technologie und Innovation geben wir entscheidende Impulse für eine gute und klimafreundliche Zukunft. Es geht um unsere zentralen Anliegen: Klimaschutz, Umweltschutz, nachhaltige Mobilität und Versorgung mit sauberer Energie, aber auch um die Gestaltung unserer Wirtschaft in eine klimafreundliche Richtung“, hob Klimaschutzministerin Leonore Gewessler das Potential des Programms für eine nachhaltige Entwicklung hervor. Wichtig dabei sei das Zusammenspiel von nationalen Maßnahmen, mit den Programmen der EU. „Die EU-Forschungsprogramme leisten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung von Forschung und Innovation und bieten vielfach Lösungen für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen – etwa in der Bekämpfung der Corona-Pandemie, oder in der Bewältigung der Klimakrise, aber auch für die Erreichung einer Technologie-Souveränität“, so Gewessler.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sieht im Erfindergeist österreichischer Forscherinnen und Forscher sowie Unternehmen den größten Erfolgshebel zur langfristigen Absicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich. Mit Horizon Europe sei es möglich, den Forschungsstandort Österreich noch weiter zu stärken, denn zwei Drittel des Wohlstandes und der europäischen Arbeitsplätze würden wir Forschung und Innovation verdanken. Man könne trotz der Pandemie auf das „erfolgreichste Jahr in F&E“ in Österreich zurückblicken. Sie verwies dabei auf die FFG, die bei der Zahl der Anträge und den ausgeschütteten Förderungen eines der erfolgreichsten Jahre gehabt habe.

Auch die Auszahlungen der Forschungsprämie seien auf über eine Milliarde Euro gestiegen. Eines der größten Projekte auf europäischer Ebene seien die „Important Projects of Common European Interest“ (ipcei). Für den österreichischen Standort seien hier die Bereich Halbleiter, Batterien, Wasserstoff und Life Science sehr wesentlich. Schramböck setzt sich für einen Ausbau dieser „ipcei“ sowie eine Kofinanzierung seitens der EU ein ist überzeugt, dass Horizon Europe auch weiterhin als Innovationsbooster, insbesondere im Gesundheits- und Pharmabereich, aber auch in Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz, Robotik oder, Photonik wirkt.

Aufgrund dieser Bedeutung des Programmes wurden zusätzlich zu den im Mehrjährigen Finanzrahmen (MFF, EU-Budget) vorgesehenen 90,1 Milliarden Euro weitere 5,4 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbauinstrument ‚Next Generation EU‘ zur Verfügung gestellt. Mit der Gesamtsumme von 95,5 Milliarden Euro ist das neue Programm ‚Horizon Europe‘ nun um 30 Prozent höher dotiert als das Vorläuferprogramm ‚Horizon 2020‘. Die ersten großen Ausschreibungen sollen noch im April und Mai 2021 gestartet werden, ab dann können Projektanträge gestellt werden.

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt die Teilnahme heimischer Organisationen mit umfangreichen Dienstleistungen. „Wir wollen auch im Rahmen von ‚Horizon Europe‘ wieder zu einer überdurchschnittlichen Erfolgsquote österreichischer Beteiligungen beitragen und unsere Forschungscommunity bestmöglich sowie vorausschauend begleiten und beraten. Dabei achten wir darauf, dass sich nationale Maßnahmen mit den Programmen der EU optimal ergänzen“, erklärten die beiden FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner.