Kategorie Klima- & Umweltschutz - 26. August 2021

IÖB-Challenge: Emissionsfreie Zweiwegefahrzeuge gesucht

Klimaschutz ist gerade im öffentlichen Nahverkehr ein Schlüsselelement. Die Wiener Lokalbahnen wollen in Zukunft auch die Betreuung der Badnerbahnstrecke mit emissionsfreien Fahrzeugen erledigen.

Damit Emissionen nicht nur beim Personentransport, sondern auch beim Erhalt der entsprechenden Infrastruktur vermieden werden können, suchen die Wiener Lokalbahnen innovative Konzepte, Ideen und Lösungen. Mit einer IÖB-Challenge suchen die Wiener Lokalbahnen nach neuen Möglichkeiten zum emissionsfreien Betrieb ihrer Zweiwegefahrzeuge – also Fahrzeugen, die sowohl auf der Straße als auch auf Gleisen fahren können.

Die zentrale Frage lautet: Wie soll ein Zweiwegefahrzeug der Zukunft für Straßen- und Lokalbahnen am effizientesten mit Nullemissionen angetrieben und konstruiert werden? Drei Schwerpunkte zeichnen sich dabei ab: Die Unterbaupflege, der Oberleitungsbau sowie der Notdienst im Falle von Gebrechen. Das nötige Knowhow reicht vom klassischen Fahrzeugbau über Umbaukonzepte bis zum Zubehörbau.

Einreichungen werden online bis zum 20. September 2021 entgegengenommen. Teilnahmen sind wie immer auch durch mehrere Partner gemeinsam möglich.

© WLB/Zinner

Emissionsfreier Erhalt der Badner Bahn

Seit über 130 Jahren verbindet die meistgenutzte Regionalbahn Österreichs die Stadtzentren von Wien und Baden. Die rund 26 Kilometer lange Strecke der Badner Bahn erschließt als eine der wichtigsten Pendel-Verbindungen den Südraum von Wien. Von der Wiener Staatsoper geht es über die Gemeinden Vösendorf, Wiener Neudorf, Guntramsdorf, Traiskirchen in die Kurstadt Baden. Für rund 40.000 Fahrgäste pro Tag ist die Badner Bahn Wegbegleiterin am Arbeitsweg, am Weg in die Schule, bei der Shoppingtour in Europas größtes Einkaufszentrum oder für Kultur, Freizeit und Ausflüge ins Grüne.

Zur Erhaltung des eigenen Streckennetzes werden derzeit Zweiwegefahrzeuge (Straße/Schiene) eingesetzt. Diese sind z.B. bei Arbeiten an den Oberleitungen im Einsatz, mähen entlang der Bahngleise bzw. abseits der Schienen und kommen auch bei Notfällen zum Einsatz.

© Wiener Lokalbahnen

Die Fahrzeuge werden bis dato die mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor betrieben. Diese Verbrennungsmotorenfahrzeuge sollen durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzt werden, um die Clean Vehicle Directive (Gesetz, das den Einsatz alternativer Antriebe beschleunigen soll) umzusetzen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und auch um die Interessen der Anrainer der Strecke (Lärm, Abgase) zu berücksichtigen.

Warum IÖB-Challenges?

Die öffentliche Verwaltung in Österreich punktet durch eine hohe Qualität und Verlässlichkeit. Und dennoch steht der öffentliche Sektor vor einigen Herausforderungen, wie etwa Effizienzsteigerung, Bewältigung des Generationswechsels oder die Nutzung neuer Technologien, wie Künstliche Intelligenz.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die IÖB-Initiative von BMK und BMDW öffentliche Beschaffer mit einem breiten Serviceangebot und einer europaweit einzigartigen Open-Innovation-Plattform.

Um die öffentliche Verwaltung zukünftig noch effizienter, bürgernäher und innovativer zu gestalten, unterstützt die 2013 ins Leben gerufene IÖB-Servicestelle (IÖB: Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung) mit kostenlosen Services und einem breiten Schulungs- und Beratungsangebot.

Herzstück der Initiative ist die IÖB-Innovationsplattform. Auf dieser Plattform ruft die IÖB-Servicestelle regelmäßig zu IÖB-Challenges auf, um öffentlichen Auftraggebern in Österreich die Suche nach innovativen Lösungen zu erleichtern. Die Challenges folgen dem Open Innovation Ansatz und geben Unternehmen die Chance, vielseitige und neue Lösungsansätze aufzuzeigen.

Wie funktionieren die Challenges?

Öffentliche Auftraggeber können eine Herausforderung veröffentlichen – Unternehmen werden dann aufgefordert, ihre Ideen und Lösungsvorschläge online einzureichen. Eine Jury bewertet diese und lädt die spannendsten Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein. Die IÖB-Servicestelle begleitet und moderiert durch den gesamten Prozess und akquiriert Unternehmen für eine Teilnahme.

INFObox: Die IÖB-Servicestelle ist eine Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zusammen mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kooperation mit der Bundesbeschaffung GmbH und gleichzeitig der One-Stop-Shop zum Thema innovationsfördernde öffentliche Beschaffung. Als Netzwerk- und Unterstützungsstelle für alle Innovatoren in der öffentlichen Verwaltung baut die IÖB-Servicestelle Brücken zwischen innovativen KMUs bzw. Startups und öffentlichen Institutionen. Das Serviceangebot richtet sich an alle öffentlichen Institutionen der Republik sowie öffentliche Unternehmen. Gemeinsames Ziel ist es über die Beschaffung innovativer Lösungen Effizienz- und Modernisierungsimpulse im öffentlichen Sektor zu setzen und gleichzeitig die Wertschöpfung am Standort Österreich zu stärken.