21. September 2021

»Wild entschlossen« Eure Stimme für Artenvielfalt!

Eine neue Initiative des BMK motiviert junge Menschen, sich Gedanken über die Natur zu machen und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. Das wichtige Thema Artenvielfalt wird im interaktiven Dialog greifbar gemacht.

Österreich zählt zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Aber auch hierzulande sind viele Säugetier- und Vogelarten, Fische und Insekten oder Farn- und Blütenpflanzen gefährdet. Menschliches Handeln verändert unsere Umwelt und die Natur in nie dagewesenem Ausmaß, weltweit gelten ganze Ökosysteme als ernsthaft bedroht.

Darum ruft das BMK nun vor allem junge Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren dazu auf, aktiv an einer Biodiversitäts-Vision 2050 mitzuwirken. Unter dem Titel „Wild Entschlossen – Meine Stimme für Artenvielfalt“ startet ein interaktiver Dialog mit der Jugend, bei dem die Sozialen Medien eine zentrale Rolle spielen.

Auf Instagram, Facebook, Twitter und Youtube werden vier verschiedene Biodiversitäts-Visionen vorgestellt und diskutiert, ein Online-Voting bestimmt schließlich den Community- Favoriten: Bis zum 30. Oktober 2021 kann auf auf www.wildentschlossen.at abgestimmt werden. Die Vision mit den meisten Unterstützer:innen fließt in die Entwicklung der österreichischen Biodiversitätsstrategie 2030 ein, als konkreter Handlungsauftrag für eine langfristige Perspektive bis 2050.

Biodiversitätsdialog 2030

Im Jahr 2019 wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die Entwicklung einer Biodiversitäts-Strategie „Österreich 2030“ gestartet – im Rahmen des „Biodiversitätsdialogs 2030“. Das Ergebnis soll bis Jahresende 2021 vorliegen.

Das BMK hat sich zum Ziel gesetzt, Biodiversität und die damit verbundenen Herausforderungen in die breite Öffentlichkeit zu tragen und vor allem jene aktiv einzubinden, die maßgeblich vom Verlust der biologischen Vielfalt betroffen sein werden: junge Menschen. In diesem Sinne setzt die neue Initiative stark auf die Sozialen Medien, wie zum Beispiel spezielle Biodiversitäts-Botschafter:innen auf Instagram.

Biologische Vielfalt geht alle etwas an – stirbt eine Art, hat das verheerende Auswirkungen auf viele andere Arten und nicht zuletzt auch auf den Menschen. Es braucht die klare Botschaft: Vielfalt ist unsere Lebensversicherung!

Besonders gefährdete Regionen

Ein internationales Forschungsteam hat vor Kurzem eine globale Bedrohungskarte der biologischen Vielfalt an Land erstellt. Als wichtigste Gefahren für Amphibien, Vögel und Säugetiere identifizierten sie die Landwirtschaft, Jagd und Fallenstellerei, Abholzung, Umweltverschmutzung, invasive Arten und den Klimawandel.

© Harfoot, M.B.J., Johnston, A., Balmford, A. et al.

Besonders ausgeprägt ist die Bedrohung in Südostasien, vor allem auf den Inseln Sumatra und Borneo sowie auf Madagaskar. Bei den Amphibien sticht Europa als Region mit hoher Gefährdung hervor – verursacht durch die Kombination von Landwirtschaft, invasive Arten und Umweltverschmutzung. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Polarregionen, an der Ostküste Australiens und in Südafrika am wahrscheinlichsten, speziell für Vögel.

Österreich zählt zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Rund 45.000 Tierarten und 2.900 Farn- und Blütenpflanzen kommen hierzulande vor. Fast 600 Tierarten sind sonst nirgendwo auf der Welt zu finden. Diese außergewöhnliche jedoch äußerst fragile Vielfalt verdanken wir der hohen Zahl an unterschiedlichen Lebensräumen, der Verlust dieses Artenreichtums würde Natur und Umwelt unsers Land im Umkehrschluss verhältnismäßig stark schaden.

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