Kategorie Klima- & Umweltschutz - 2. Juni 2021

Kärnten beim 1-2-3-Klimaticket ebenfalls an Bord

Vier Bundesländer waren bereits an Bord und hatten einen Umsetzungsvertrag des 1-2-3-Klimatickets mit dem BMK unterzeichnet: Nach Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich ist nun auch Kärnten auf den Zug aufgesprungen. Bei einem gemeinsamen Termin in Wien haben Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Kärntens Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig heute die Vereinbarung zur Einführung des österreichweiten 1-2-3-Klimatickets in ganz Österreich finalisiert und unterzeichnet. Das 1-2-3-Klimaticket soll noch in diesem Jahr an den Start gehen und in allen Öffis in ganz Österreich gelten. Öffi-Fahren wird mit dem Ticket um umgerechnet drei Euro pro Tag noch günstiger und attraktiver.

© ÖBB

„Ein Ticket für alle Öffis in unserem Land – und das um umgerechnet drei Euro am Tag. Das ist ein unschlagbares Angebot und eine Revolution im öffentlichen Verkehr in Österreich. Ich freue mich sehr, dass wir heute gemeinsam diesen nächsten Schritt gemacht haben. Damit wir alle noch in diesem Jahr von einem bequemen und günstigen Ticket profitieren können“, so Gewessler am Rande der Unterzeichnung.

Kärnten ist zudem das erste Bundesland das Teil des 1-2-3-Klimaticket wird, in dem derzeit noch keine Netzkarte besteht. „Die Umsetzung des Klimatickets in Kärnten ist ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr und bringt den Klimaschutz für die nächsten Generationen voran. Es bringt den Fahrgästen nicht nur mehr Flexibilität, sondern ist auch ein starker Anreiz, die Öffis in Zukunft öfters zu nutzen und auf diese umzusteigen“, so Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig. Bereits mit dem österreichweiten Klimaticket wird die Jahreskarte für die Kärntner Pendlerinnen und Pendler günstiger und attraktiver.

„Damit setzen wir gemeinsam einen wichtigen Schritt, damit Bus und Bahn besonders für Pendler eine echte Alternative werden“, betont Schuschnig. Wichtig sei nun, weiter in den Ausbau des ÖPNV-Angebots zu investieren und die Taktungen zu erhöhen. „Kärnten investiert so viel wie nie zuvor in den öffentlichen Verkehr. Denn ein attraktives Ticket bringt nur dann etwas, wenn auch ein Bus oder eine Bahn fährt“, betont der Landesrat. Kärnten habe hierfür in den vergangenen Jahren einen Aufholprozess gestartet. So wurde das Bahnangebot um 56 Prozent ausgeweitet und die Regionalbustaktung um fast 20 Prozent erhöht. Bis 2023 sei der gesamte Schienenverkehr in Kärnten elektrifiziert und auch grüner Wasserstoff wird schon bald in der Mobilität eingesetzt. „Den Weg des Ausbaues des öffentlichen Verkehrs gehen wir konsequent weiter. Es gilt, langfristig die Weichen hin zur Klimaneutralität im Verkehr zu stellen. Denn ein attraktiver öffentlicher Verkehr wird immer mehr auch zu einem wichtigen Standortfaktor“, betont Schuschnig.

Nach der Unterzeichnung mit Kärnten hat das Klimaschutzministerium nun mit fünf Bundesländern konkrete Vereinbarungen zur Einführung des 1-2-3-Klimatickets unterzeichnet. Mit allen weiteren Ländern und Verkehrsverbünden sind die Gespräche weit fortgeschritten, mit Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark sind die Vertragsunterzeichnungen noch ausständig.

Zur Mitfinanzierung der regionalen Teile des 1-2-3-Klimatickets hatte der Ministerrat erst in der Vorwoche 100 Millionen Euro für die Bundesländer freigeben. Das Geld wird nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt. Die Länder sollen damit das Ticket und auch ein etwaiges Mehrangebot im öffentlichen Verkehr bezahlen. Die österreichweite Stufe wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen. Die notwendigen gesetzlichen Grundlagen wurden im März im Nationarat beschlossen.

Parallel dazu arbeitet das BMK auch an der Einführung der regionalen Klimatickets und ist dazu in Gesprächen mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden. Künftig soll es in Österreich in jedem Bundesland und für das gesamte Bundesgebiet leistbare Netzkarten für das gesamte Öffi-Angebot geben. Geplant sind Tickets um 365 Euro pro Jahr für ein Bundesland und um 730 Euro für zwei Bundesländer.