Kategorie Mobilität - 6. Februar 2017
Längster Tunnel & Wiener Tangente: Straßenbau im Jahr 2017
Fällt das Wort Baustelle, macht sich bei Autofahrerinnen und Autofahrern im ersten Moment oft Ärger breit. Schon wieder? Noch immer? Erst auf den zweiten Blick werden die positiven Aspekte wahrgenommen. Es entstehen neue Verbindungen, vorhandene Vekehrswege werden ausgebaut oder modernisiert und der Punkt Verkehrssicherheit spielt ebenfalls eine große Rolle.
Hinter all diesen Punkten steckt in Österreich die ASFINAG: Sie plant, finanziert, baut, erhält, betreibt und bemautet im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen. Im Jahr 2017 werden rund 1,2 Milliarden Euro ins heimische Straßennetz investiert. Von Projekten für die Tunnelsicherheit über Generalsanierungen bis zum Neubau: Wir haben bei drei großen Projekten genauer hingesehen.
Arlbergtunnel: Der längste Straßentunnel Österreichs
Der Arlbergtunnel (S16) zwischen St. Anton in Tirol und Langen in Vorarlberg ist mit 14 Kilometern Länge der längste Straßentunnel Österreichs. Den Tunnel gibt es seit 1978 und seit zwei Jahren laufen bereits die Arbeiten zur Sanierung und Verbesserung der Sicherheitseinrichtungen. Diese sollen 2017 abgeschlossen werden. Es werden acht zusätzliche Pannenbuchten und 37 neue Fluchtwege geschaffen. Im Detail: Der Abstand der Fluchtwegmöglichkeiten wird von 1.700 Meter auf maximal 500 Meter verkürzt. Zudem wird die Sicherheitsausstattung auf den neuesten Stand gebracht. Das wird sich zum Beispiel in der neuen LED-Beleuchtung oder der Hochdruck-Sprühnebelanlage (zur effektiveren Brandbekämpfung) zeigen, um nur einige der umfassenden Neuerungen für die Sicherheit der Autofahrerinnen und Autofahrer zu nennen.
Außerdem gibt es zwei Thermoscanner an den Tunnelportalen, die bereits in Betrieb sind. Lkw fahren dabei – vom Fließverkehr getrennt – durch den Scanner und werden im Falle überhitzter Fahrzeugteile per Schranken vor dem Tunnel angehalten. Ein eigener Platz zum Auskühlen ist an beiden Portalen des Arlbergtunnels vorhanden. Nach Abkühlen können die Lastkraftwagen den Tunnel problemlos durchfahren.
Bevor der Tunnel aber gänzlich saniert und auf dem neuesten Stand der Technik ist, kommt es in der Zeit vom 24. April bis 2. Oktober 2017 zu einer Vollsperre. Der Arlbergpass ist somit die regionale Ausweichroute. Am Wochenende kann es aber auf der Passstrecke aufgrund von Verkehrsüberlastungen zu Verzögerungen kommen. Die ASFINAG rät deswegen schon jetzt: Bitte planen Sie ausreichend Zeit für die Fahrt ein und nutzen Sie – sofern möglich – eine der anderen Ausweichrouten (großräumig über Deutschland und die Schweiz). Die Sperre ist nötig, da während der Bauarbeiten die Sicherheitseinrichtungen nicht zur Verfügung stehen. Insgesamt werden im Zuge der Sanierungsarbeiten 160 Millionen Euro für die für täglich rund 8.000 Verkehrsteilnehmerinnern und Verkehrsteilnehmer investiert. Am Ende des Projekts wird die Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg dann aber in neuem Glanz erstrahlen.
Wien: A 23 Südost Tangente
In Wien wird ebenfalls mit Hochdruck gebaut. Die A23, bekannt als Tangente, wird 2017 weiter saniert. Insgesamt schreiten vier Sanierungsprojekte voran: Die Instandsetzung der Praterbrücke, der Neubau der Hochstraße Inzersdorf, die Sanierung des Knoten Inzersdorf sowie des Abschnitts zwischen Stadlau und Hirschstetten. Inklusive der Modernisierung des Kaisermühlentunnels investiert die ASFINAG bis 2018 über 400 Millionen Euro in mehr Kapazitäten und Verkehrssicherheit im Raum Wien.
Die Sanierung der Praterbrücke soll beispielsweise bis August abgeschlossen sein und bietet den täglich rund 200.000 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern viele Vorteile. Neuer Fahrbelag sorgt für mehr Fahrkomfort. Moderne Leitschienen, eine neue Beschilderung und LED-Beleuchtung sorgen für mehr Sicherheit, um nur einige der sichtbaren Neuerungen zu nennen. Kleines Detail am Rande: Die Praterbrücke ist die am stärksten befahrene Autobahnbrücke in ganz Österreich.
Niederösterreich: Weiterbau der A5
Im Weinviertel wird bereits seit 2015 gebaut. Die Verlängerung der A5 (Nord Autobahn) zwischen Schrick und Poysbrunn soll gegen Ende des Jahres fertiggestellt und im Dezember für den Verkehr freigegeben werden. Mit dem 25 Kilometer langen Autobahn-Abschnitt rückt das Weinviertel wirtschaftlich und touristisch direkt an Wien heran. Die neue A 5 wird den Großteil des Verkehrs aus den Ortschaften an der B7 (Brünner Straße) abziehen.
Die Gesamtkosten für den Abschnitt werden rund 283 Millionen Euro ausmachen. In weiterer Folge soll die A5 von Poysbrunn bis zur Staatsgrenze bei Drasenhofen ausgebaut werden. Dieser Ausbau wird in zwei Stufen erfolgen. In einem ersten Schritt wird eine zweistreifige Umfahrungsstraße für Drasenhofen errichtet. Übrigens: Die ASFINAG macht den Bau dieser Autobahn mit einer eigenen Infobox erlebbar. Interessierte Besucherinnen und Besucher bekommen einen umfassenden und verständlichen Einblick, was alles zu einem Autobahnbau gehört. Die Infobox finden Sie zwischen Mistelbach und Wilfersdorf im Bereich der Abzweigung nach Eibesthal.