Kategorie Innovation & Technologie - 24. Juli 2020
Mehr Frauen für die Energiebranche
Der Übergang zu einer sauberen Energiezukunft kann nur gelingen, wenn vielfältige Talente und Potenziale genutzt werden, um neue Ideen und innovative Lösungen für eine kohlenstoffarme Wirtschaftsweise zu entwickeln und umzusetzen. In der Energiebranche sind international durchschnittlich nur 25 Prozent der Erwerbstätigen Frauen. In Österreich liegt der Frauenanteil in diesem Sektor bei 18 Prozent, im Bereich der Führungspositionen sind es nur sieben Prozent.
Auch in den Energieforschungsprogrammen sind Frauen unterrepräsentiert. Nur 14 Prozent der Projekte werden von Frauen geleitet. Es ist daher notwendig, Frauen verstärkt für eine Ausbildung in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik zu motivieren und ihre Karrierechancen in der Energiebranche gezielt zu unterstützen.
Das IEA Technologieprogramm C3E Clean Energy Education & Empowerment (C3E TCP) beschäftigt sich mit Strategien, Politiken und Maßnahmen zur verstärkten Förderung von Frauen in der Energiebranche und der Energieforschung im Speziellen. Ziel der internationalen Zusammenarbeit ist es, Best-Practise Beispiele zu generieren und Role Models für Frauen in Führungspositionen aufzuzeigen. Der Aufbau von Netzwerken sowie Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung werden in diesem Rahmen unterstützt. Österreich ist seit 2018 Mitglied im C3E Technologieprogramm.
„Rollenbilder werden früh verfestigt und sind später nur schwer aufzubrechen. Vor allem der energietechnische Bereich ist nach wie vor männerdominiert. Wien Energie schafft hier konkrete Anreize, wie unser Trainee Programm und spezifische Frauenförderungsmaßnahmen, um auch bereits junge Frauen für diesen Bereich zu begeistern. Auf der Managementebene hat Wien Energie bereits die Weichen gestellt. Durch die gesetzten Maßnahmen können wir bereits konkrete Erfolge vorweisen: Knapp 40 % der Geschäftsbereiche werden heute von Frauen geleitet. Denn, um innovativ zu sein, sind fachliche Kompetenz und Diversität bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schlüssel zum Erfolg!“
– Gudrun Senk, Prokuristin, Leiterin Asset Entwicklung, Realisierung und Management sowie Forschung, Wien Energie GmbH
Nationaler Förderschwerpunkt: TALENTE
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) setzt seit Jahren verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufsfeldern. Der Förderschwerpunkt „Talente“ sowie die „FEMtech Initiative“ beinhalten Förderangebote zum Thema Chancengleichheit und zielen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Forschung ab. Mit diesen Programmen werden u. a. Praktika für Schülerinnen und Studentinnen gefördert sowie Unternehmen und Organisationen unterstützt, die Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Berufen beschäftigen, fördern und halten möchten. Das BMK trägt mit diesen Initiativen dazu bei, attraktive Rahmenbedingungen für Forscherinnen zu schaffen und Österreichs innovative Talente zu unterstützen.