Kategorie Klima- & Umweltschutz - 16. Februar 2023

Mission »Klimaneutrale Stadt« – Erste Pionierstädte stehen fest

Schon sechs Großstädte und mehrere Kleinstädte haben sich erfolgreich für die Mission „Klimaneutrale Stadt“ beworben – das Klimaschutzministerium (BMK) und der Klima- und Energiefonds begleiten diese urbanen Vorreiter auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.

Die Initiative unterstützt österreichische Städte dabei, durch Forschung und Innovation dieses Ziel noch schneller zu erreichen. Das BMK sowie der Klima- und Energiefonds stehen dabei als Kooperationspartner zur Seite. Im Rahmen einer ersten Ausschreibung durch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) haben sechs „Pionier-Großstädte“ einen Förderzuschlag erhalten: Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Villach und St. Pölten.

 

Auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sieht Städte als „wichtigen Schlüssel auf dem Weg zur Klimaneutralität in Österreich“. Sie zeigten, wie mit vereinten Kräften selbst die ambitioniertesten Klimaziele erfolgreich umgesetzt werden können. „Unser Ministerium arbeitet eng mit diesen Städten zusammen, um so rasch wie möglich optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Gemeinsam schreiben wir urbane Erfolgsgeschichten im Zeichen der erforderlichen Energie- und Mobilitätswende“, so Gewessler.

Der Bedarf nach qualitativen, leistbaren und nachhaltigen Wohn- und Arbeitsräumen bei gleichzeitiger Ausrichtung an bestehenden Klima- und Energiezielen ist für eine moderne Stadtpolitik, für Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft eine enorme Aufgabe.

FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner sieht die Pionierstädte deshalb auch als eine wichtige Initiative, „um Forschungsergebnisse und innovative Technologien rasch in die breite Anwendung zu bringen“. Nur so könnten wir als Gesellschaft den größten Nutzen daraus ziehen. Gleichzeitig sei eine Zusammenarbeit aller Akteure notwendig, um die Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit den Pionierstädten würde beides bestmöglich erreicht.

20 Millionen für Pionierstädte

Die Pionier-Großstädte (ab 50.000 Einwohner:innen) schließen eine offizielle Partnerschaft mit dem BMK, um das Ziel der Klimaneutralität noch schneller zu erreichen. In dieser quasi öffentlich-öffentlichen Kooperationen werden den Städten jeweils zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit sollen die notwendigen Kapazitäten und Kompetenzen für die gemeinsame Mission aufgebaut werden – zum Beispiel durch neu angeworbene Mitarbeiter:innen in den Städten, die unmittelbar an entsprechenden Klimaneutralitäts-Maßnahmen arbeiten.

Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf Strategien und Maßnahmen zur Energie- und Mobilitätswende. Zusätzlich können dank der engen Zusammenarbeit von Stadt und Bund unterschiedliche nationale und europäische Förderangebote und Initiativen – wie etwa Nationale FTI-Initiativen, Umsetzungsförderung, Europäische City Mission – optimal genutzt werden. Im Februar 2023 startet der zweite Call, bei dem sich vier weitere Städte für eine Kooperation bewerben können.

Gemeinsam klimaneutral

Auch für kleinere Städte (10.000 – 50.000 Einwohner:innen) wurde über das Förderprogramm „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ des Klima- und Energiefonds ein entsprechendes Förderangebot im Rahmen der Mission geschaffen. In Österreichs Kleinstädten leben knapp 1,3 Millionen Menschen, wobei die durchschnittliche Größe dieser Städte rund 16.000 Einwohner:innen beträgt und so etwa einer „typisch österreichischen“ Bezirkshauptstadt entspricht.

Neuer Forschungsbericht: Wie kann klimafreundliches Leben für alle ermöglicht werden?

Diese Kleinstädte haben neben ihrer Strahlkraft in die Umlandgemeinden wiederum spezifische Ausgangsbedingungen für ihren Weg Richtung Klimaneutralität. Sie werden vom Bund dabei unterstützt, „Klimaneutralitätsfahrpläne“ mit zielgruppengerechten Lösungen zu entwickeln. Insgesamt 13 Kleinstädte haben sich bereits erfolgreich beworben.

„Österreich ist ein Land der Kleinstädte“, stellt deshalb auch Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, fest. „Sie prägen ihren Bezirk und ihre Region gesellschaftlich und wirtschaftlich. Innovationen und Projekte, die in Kleinstädten umgesetzt werden, strahlen auf das gesamte Umland aus. Aus diesem Grund engagieren wir uns hier intensiv mit unseren Initiativen und Förderungen.“ Sein erklärtes Ziel in der Initative lautet „Brücken bauen zwischen Städten und Regionen, Innovationen ausrollen, rasch Klimawirkung erzielen“.

Dass Städte und das Klimaschutzministerium hier direkt zusammenarbeiten, ermögliche weit effektivere Maßnahmen und sende laut Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger zugleich ein wichtiges Signal: „Urbane Räume sind ‚Gamechanger‘ auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Als Städtebund freuen wir uns über die bisher sehr gelungene Kooperation und insbesondere, dass Pionierstädte jeder Größe einbezogen werden.“

Darüber hinaus können Pionier-Kleinstädte die Ergebnisse aus Forschungs- und Demonstrationsprojekten der größeren Pionierstädte aufgreifen. Große und kleine Pionierstädte sollen sich gegenseitig unterstützen, gemeinsam an den Begleitprozessen der „Mission Klimaneutrale Stadt“ teilnehmen und wertvolle Erfahrungen austauschen – als Weggefährten und Wegbereiter für das gemeinsame Ziel Klimaneutralität.

Service: Links zum Programm

https://nachhaltigwirtschaften.at/de/sdz/themen/klimaneutrale-stadt.php

https://www.ffg.at/pionierstadt_AS2023

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