Kategorie Innovation & Technologie - 12. August 2016

Mit einem Plastikschlauch Sonnenstrahlen einfangen

Immer mehr Solarkraftwerke nutzen das Sonnenlicht neben der Photovoltaik auch zur Herstellung von Solarwärme. Die dafür genutzten Solarkonzentratoren bestehen üblicherweise aus unzähligen Glasspiegelmodulen. Das niederösterreichische Unternehmen Heliovis hat nun billigere und leichter anwendbare Methode entwickelt, um das Sonnenlicht einzufangen. Der HELIOtube ist ein aufblasbarer Kunststoffschlauch, in dem eine Spiegelfolie verläuft.

 

Die Spiegelfolie teilt den HELIOtube in zwei Kammern. Die obere ist mit einer lichtdurchlässigen Folie ausgestattet. Dank eines kleinen Druckunterschieds zwischen der oberen und der unteren Kammer wölbt sich die Spiegelfolie nach unten und bildet eine Rinne, die das einfallende Sonnenlicht auf den Wärmeleiter im Inneren der Röhre fokussiert.

Dadurch, dass der HELIOtube aus Kunststoff besteht, ist er leichter und schneller aufzubauen als ein Apparat mit tausenden Glasspiegeln. Auch der Transport der zusammengerollten Kunststoffröhre ist im Vergleich zu den empfindlichen Spiegeln problemlos. „Erstaunlicherweise gab es bei Solarkraftwerken maßgebliche Neuerungen bislang immer nur im Bereich der Thermosysteme und des Powerblocks, zum Beispiel bei Turbinen. Der Paraboloide Glasspiegel aber blieb an die 30 Jahre unverändert“, sagt Felix Tiefenbacher, Vorstand der Heliovis AG.

INFObox: Heliovis ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf. Die Firma wurde 2009 ins Leben gerufen und in der Gründungsphase durch die Start-Up-Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt. Danach erhielt Heliovis auch viermal Projektförderungen aus dem FFG-Basisprogramm.