Kategorie Klima- & Umweltschutz - 12. April 2024

Österreich hat nun eine erneuerte Strategie zur Anpassung an den Klimawandel

Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen unser Leben, unsere Umwelt, unseren Wohlstand und unsere Wirtschaft. Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Überschwemmungen und Hangrutschungen sind auch in Österreich von Randerscheinungen zu ständigen Bedrohungen geworden. Der menschengemachte Klimawandel nimmt rasant an Tempo zu und sorgt damit auch für Spitzenbelastungen unserer Gesundheit, etwa durch längere Pollensaisonen und häufigere Hitzewellen.

Um dieser Realität adäquat zu begegnen steht mit dem Zwei-Säulen-Prinzip der Klimapolitik neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen auch die Anpassung an nicht mehr vermeidbare Auswirkungen im Fokus. Die dafür notwendigen Maßnahmen finden sich in der erstmals 2012 verabschiedeten Klimawandelanpassungsstrategie. Zuletzt wurde 2021 der zweite Fortschrittsbericht vom Klimaschutzministerium (BMK) veröffentlicht, auf dessen Basis nun die „Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel“ erstellt worden ist.

Die Strategie wurde bereits von der Bundesregierung beschlossen und wird nun den Ländern anlässlich der Landesklimaschutz-Referentinnenkonferenz zur zustimmenden Kenntnisnahme vorgelegt.

Die Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel sind groß und sie betreffen uns alle in jedem unserer Lebens- und Arbeitsbereiche“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Mit der österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel haben habe man nun einen „guten Instrumentenkoffer“, der dabei helfe, die Klimakrise zu meistern. „Mit dieser Vorsorge sichern wir unsere Lebensgrundlagen auch in der Zukunft.“

Die Strategie selbst umfasst einen Aktionsplan mit über 120 konkreten Handlungsempfehlungen in 14 Aktivitätsfeldern von der Elektrizitätswirtschaft über Mobilität und Bauen bis hin zu Landwirtschaft und Tourismus.

Darunter finden sich im Bereich Bauen & Wohnen bauliche Maßnahmen (sowohl im Neubau als auch im Bestand), die Schutz vor Hitze bieten, sowie die forcierte Anwendung passiver und aktiver Kühlung mit alternativen, energieeffizienten und ressourcenschonenden Technologien. Im Bereich Biodiversität geht es unter anderem um den Schutz von Feuchtlebensräumen und um die Stärkung von artenschutzfördender Land- und Forstwirtschaft. Im Bereich Mobilität zielen Maßnahmen zum Beispiel auf die Sicherstellung des thermischen Komforts in öffentlichen Verkehrsmitteln ab.

Über die „Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel“: In einem Prozess von rund zwei Jahren wurde die bestehende Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2017 auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Ergebnisse des Fortschrittsberichts überarbeitet und inhaltlich vertieft. In den gesamten Arbeitsprozess waren alle betroffenen Ressorts, alle Bundesländer, Interessensvertreterinnen, NGOs und Stakeholder sowie Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis eingebunden. Die Strategie ist als österreichweit geltendes Leitdokument konzipiert. Bund und Länder ziehen an einem Strang.


Die Strategie hat einen Aktionsplan mit mehr als 120 konkreten Handlungsempfehlungen in 14 Aktivitätsfeldern. Die Anpassungsstrategie wurde am 3. April 2024 vom Ministerrat verabschiedet und wird nun den Ländern zur zustimmenden Kenntnisnahme (11. & 12. April 2024, auf der Landesklimaschutzreferentinnenkonferenz) vorgelegt. Danach wird eine gut koordinierte gemeinsame und möglichst rasche Umsetzung der Handlungsempfehlungen angestrebt.