Kategorie Mobilität - 1. September 2020

Sicher & klimafreundlich zum Schulstart unterwegs

Nach den Sommerferien steht das Familienleben kopf: Der Start ins neue Schuljahr ist immer wieder ein besonderes Ereignis und in Zeiten der Corona-Pandemie mit außergewöhnlichen Herausforderungen verbunden. Bis sich der tägliche Rhythmus eingespielt hat, gilt es vor allem organisatorisch viel zu bewältigen – dennoch dürfen auch die Themen Sicherheit und Klimaschutz auf dem Schulweg nicht außer Acht gelassen werden.

Clever einkaufen für die Schule: Weniger Plastik, mehr Klimaschutz & Qualität zum Schulstart

Viele Gründe sprechen dafür, dass Kinder ihre Alltagswege gesundheitsbewusst und umweltfreundlich zurücklegen: Bewegung an der frischen Luft fördert die körperliche Entwicklung und die Konzentration im Unterricht, stärkt die Abwehrkräfte und beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor.

Die Zahl der Schulwegunfälle liegt seit Jahren zwar auf gleichbleibend niedrigem Niveau. Gerade die elterlichen Autoschlangen vor den Bildungseinrichtungen machen die Verkehrssituation aber unübersichtlich und gefährlicher. Die meisten Unfälle würden sich außerdem im Pkw und nicht per pedes ereignen. Wenn möglich ist es also sinnvoll, auf das Auto zu verzichten.

Ob und ab welchem Alter Kinder allein zur Schule gehen können, hängt von der Beschaffenheit der Wegstrecke und der bereits erfolgten Verkehrserziehung ab. Darum ist es ratsam, die letzten Tage vor dem Schulstart für ein gezieltes Training des Verhaltens am Schulweg zu nutzen.

© BMK

Die wichtigsten Tipps für den sicheren Schulweg:

  • Einen sicheren Schulweg auswählen
    Beim gemeinsamen Begehen des künftigen Schulweges dem Kind mögliche Gefahren zeigen und diese ausführlich besprechen. Der Schulweg sollte nach sicheren Straßen, ampelgeregelten Kreuzungen und Schülerlotsen ausgerichtet werden. Gehen Sie bei zu querenden Kreuzungen in die Knie – so befinden Sie sich auf Augenhöhe des Kindes und sehen Gefahrenquellen mit den Augen Ihres Kindes.
  • Geduldig trainieren
    Regelmäßig üben, aber das Kind dabei nicht überfordern. Keine unnötige Angst machen und nicht ständig ermahnen, sondern lieber öfter loben.
  • Klare Regeln aufstellen
    Prägen Sie Ihrem Kind klare, kurze Merksätze ein, wie „Rot – Stopp!“ an Fußgängerampeln oder „Zebrastreifen – Warten!“. Merksätze sind viel schneller abrufbar als lange Erklärungen.
  • Nicht auf Ampeln und Zebrastreifen verlassen
    Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass auch andere Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteilnehmerinnen Fehler machen können. Auch an einer grünen Ampel und am Zebrastreifen muss das vorausschauende und vorsichtige Überqueren geschult werden.
  • Stressfrei in den Tag starten
    Ausreichender Schlaf und ein ausgewogenes Frühstück sind bei einem Schulkind wichtig für Konzentration und Wachsamkeit – auch im Straßenverkehr. Vermeiden Sie Stress, indem Sie das Kind rechtzeitig auf den Schulweg schicken und es genug Zeit hat, um sich sicher zu verhalten.
  • Verantwortung zeigen
    Auf dem Weg zur Schule per Öffis sollte im Vorfeld mit Kindern auch das Verhalten an Haltestellen sowie in den Fahrzeugen geübt und besprochen werden. Sollten Sie Kinder per Auto zur Schule bringen, gilt es besonders auf die Sicherung durch einen geeigneten Kindersitz sowie das Angurten zu achten.
  • Das Gewicht der Schultasche bedenken
    Die Schultasche sollte nicht schwerer sein als ein Zehntel des Körpergewichts des Kindes. Wenn es zu schwer tragen muss, kann dies seine Aufmerksamkeit und Beweglichkeit im Straßenverkehr beeinträchtigen.
  • Auf Scooter und Fahrräder achten
    Nicht nur Autos können leicht übersehen werden, Scooter und Fahrräder sind auch schnell unterwegs und stellen gerade für Kinder eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Seit Juni 2019 sind sogenannte E-Scooter, die eine Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h erreichen können, Fahrrädern gleichgestellt und müssen auf Radwegen bzw. der Straße fahren. Dennoch trifft man immer noch viele dieser elektrisch betriebenen Roller auf Gehsteigen an.
  • Reflektoren auf Kleidung und Schultasche anbringen
    Helle oder bunte Kleidung reicht oft nicht aus. Kinder sollten daher zusätzlich mit reflektierenden Materialien an Taschen, Schuhen und Kleidung ausgestattet sein, um so ihre Sichtbarkeit zu gewährleisten.

Sicher mit den Öffis in die Schule

Unter dem Titel „Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!“ wird derzeit von den Verkehrtsverbünden gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium verstärkt auf den Gesundheitsschutz in Bus, Straßenbahn, U-Bahn und Zug aufmerksam gemacht. Für beste Hygienebedingungen werden die Öffis täglich gereinigt, es wird in regelmäßigen Abständen gelüftet und auch die Fahrerinnen und Fahrer werden besonders geschützt.

„Auf unsere Öffis kann man sich in jeder Lebenslage verlassen. Bus, Bahn und Bim sind sauber und sicher – sie bringen uns gesund an unser Ziel“, unterstreicht Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Öffi-Kampagne: »Alles sicher, alles rein. Wir steigen wieder ein!«

Gleichzeitig informieren Klimaschutzministerium und Verkehrsverbünde die Fahrgäste über das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Abstandhalten nach Möglichkeit – dies wird nun anlässlich des Schulbeginns besonders für Schülerinnen und Schüler betont.

„Der Mund-Nasen-Schutz muss ab sofort – genauso wie die Jausenbox – ein Fixstarter in der Schultasche sein. Schauen wir auch weiterhin aufeinander, tragen wir mit dem richtigen Tragen des Mund-Nasen-Schutzes zu sicheren Öffis bei“, appelliert Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Zur Begleitung nach Ferien- und Urlaubsende informieren und kontrollieren die Verkehrsunternehmen in den nächsten Wochen weiterhin – können gegebenenfalls aber auch Geldstrafen verhängen oder die Mitnahme eines unwilligen Fahrgasts verweigern. „So stellen wir die Sicherheit aller Öffi-Nutzer_innen und –Mitarbeiter_innen sicher“, so Lisa-Marie Stauffer von der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Verkehrsverbund-Organisationsgesellschaften (ARGE ÖVV) „Corona ist für die Verkehrsverbünde, die Verkehrsunternehmen und alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine große Herausforderung. Abgestimmtes Vorgehen und schnelles, gemeinsames Handeln war von Beginn an entscheidend“, so Stauffer.

Mit etwas Fantasie lassen sich auch bei knapper Zeit und langen Wegen Alternativen zum Auto finden. Kontaktieren Sie dazu die Expertinnen und Experten von klimaaktiv mobil oder besuchen Sie die Webseite www.klimaaktivmobil.at/bildung.

Weitere Infos im Leitfaden „Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen“

Adieu Elterntaxi: Warum der Schulweg mit dem Auto wenig ratsam ist