Kategorie Klima- & Umweltschutz - 22. Juli 2020

Österreichs Treibhausgasemissionen weiter ansteigend

Mit 80,4 Millionen Tonnen an Treibhausgasen, die laut Umweltbundesamt 2019 in Österreich emittiert wurden, werden zum dritten Mal in Folge die Klimaschutzziele verfehlt. Klimaschutzministerin Leonore Gewssler bezeichnete diese Werte als „Hypothek und große Last“. Jedoch seien innerhalb der vergangenen sechs Monate bereits Schritte für eine Trendwende gesetzt worden, die ab 2020 eine jährliche CO2-Reduktion von rund 2,34 Millionen Tonnen mit sich bringen sollen.

Bereits gestern Abend wurde das Nationale Klimaschutzkomitee über die Nowcast-Studie informiert. Demnach sind im Jahr 2019 die österreichischen Treibhausgasemissionen nicht wie vorgesehen gesunken, sondern merklich gestiegen. Wie aus der Veröffentlichung der Nowcast-Studie „Nahzeitprognose der österreichischen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2019“ ersichtlich ist, kam es zu einem neuerlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen um 1,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent bzw. 1,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2018.

Unzureichende Maßnahmen in den letzten Jahren

Insgesamt wurden in Österreich vergangenes Jahr rund 80,4 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert. Die neuerliche Zunahme der Treibhausgasemissionen verdeutlicht die unzureichenden Maßnahmen, welche in den letzten Jahren im Bereich des nationalen Klimaschutzes getroffen wurden.

Die daraus resultierenden Folgen werden das Leben aller in Österreich lebenden Menschen massiv verändern. Bereits jetzt sind die Auswirkungen der Klimakrise spürbar.

 

Anstrengungen gegen Klimakrise intensivieren

Bisher konnten in den letzten sechs Monaten erste wichtige Schritte gesetzt werden:

  • Die betriebliche Umweltförderung im Inland und die Förderungsaktion „Raus aus Öl“ 2020 bewirkt insgesamt 530.000 Tonnen CO2-Reduktion jährlich.
  • Die Erhöhung der Mittel für Sanierung, Heizkesseltausch, Energiearmut für 2021 und 2022 bringen 780.000 Tonnen CO2-Reduktion pro Jahr.
  • Die Erhöhung der Mittel für die Umweltförderung im Inland auf 110 Millionen Euro bewirkt eine jährliche CO2-Reduktion von 950.000 Tonnen.
  • Das weitergeführte klimaaktiv-mobil-Förderprogramm reduziert bis zu 78.000 Tonnen CO2pro Jahr.

Zahlreiche weitere Projekte wurden bereits auf den Weg gebracht. Mit dem geplanten 1-2-3-Klimaticket, der neuen Radwegfinanzierung, dem Öffi-Ausbau und der E-Mobilitätsoffensive, legt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) seine Schwerpunkte besonders auf eine Dekarbonisierung des Verkehrs, da dieser Bereich in Österreich nach wie vor der Hauptverursacher schädlicher Emissionen ist, die zudem von Jahr zu Jahr ansteigen.

Aber auch die Sektoren Wirtschaft, Industrie und Energie werden als wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität verstärkt in den Fokus genommen. Mit der Förderaktion „Raus aus dem Öl“ oder der Task Force „ökosoziale Steuerreform“ werden weitere wichtige Schritte gesetzt, um die Treibhausgasemissionen einzudämmen.