Kategorie Klima- & Umweltschutz - 3. März 2021
Tag des Artenschutzes: »Artenvielfalt ist unsere Lebensversicherung«
BMK setzt mit Biodiversitätsfonds & Biodiversitätsstrategie umfassende Maßnahmen für die heimische Natur
Anlässlich des heutigen Tag des Artenschutzes hebt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Wichtigkeit einer intakten Natur, besonders in Zeiten der Coronakrise, hervor. Mit dem Biodiversitätsfonds und der Biodiversitätsstrategie, die das Klimaschutzministerium federführend erarbeitet, setzt das Klimaschutzministerium (BMK) wichtige Eckpfeiler für die Zukunft der heimischen Artenvielfalt.
Der Welttag des Artenschutzes wird seit dem 3. März 1973, dem Datum der Erstunterzeichnung des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES, engl. für Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) begangen.
„Die Coronakrise hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine intakte Natur und eine Vielfalt an Tieren und Pflanzen sind“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Die Natur ist unsere Lebensversicherung. Sie schenkt uns unsere Lebensmittel, ist die Basis für unsere Heilmittel und bringt uns Erholung. Funktionierende Ökosysteme verringern die Chance, dass Krankheitserreger von Tieren auf Menschen übertragen werden. Nie zuvor konnten wir spüren, welch große Rolle die Natur für unser Überleben spielt.“
Das Gleichgewicht der Biodiversität ist dabei synonym nicht nur eng mit der Klimakrise verknüpft, sondern steht auch in enger Beziehung zu unserer Gesundheit. Der Erhalt des Artenreichtums, also der Vielfalt aller Arten, Gene und Ökosysteme, sind eine wesentliche Grundlage für unser Wohl, sorgt für saubere Luft, sauberes Trinkwasser, Nahrung und Arzneimittel, bietet Schutz vor Naturgefahren und Erholungs- und Erfahrungsraum. Der voranschreitende Verlust biologischer Vielfalt birgt im Umkehrschluss also auch enorme Risiken für die menschliche Gesundheit.
Das dringende Bekenntnis zum Artenschutz muss heute auch angesichts einer globalen Pandemie einmal mehr in den Fokus gerückt werden. Artenschutz ist nämlich nicht nur Kompagnon im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch ein direktes Bollwerk gegen Pandemien. Dafür muss man den Blick nicht einmal in die Ferne, auf bedrohten Ökosysteme anderer Kontinente richten. Es genügte jener ums Eck, auf wildblühenden Wiesen, die nicht nur für unsere Augen ein schöner Anblick, sondern laut Forschenden im Gegensatz zu gleichförmig bewirtschafteten Flächen, sogenannten Monokulturen, auch sehr viel widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger ist. Naturnahe Landschaften und ihre Vielfalt können so aber nicht nur Pflanzen, sondern auch uns Menschen schützen, denn auch bei der Übertragung von Tier zu Mensch, sogenannten Zoonosen, wie sie in aktueller Pandemie als Ursprung vermutet werden, senkt der Artenreichtum ein solches Infektionsrisiko.
Premiere des Biodiversitätsfonds
Für die heimische Natur und Artenvielfalt stellt das Klimaschutzministerium mit seinem Biodiversitätsfonds fünf Millionen Euro für das Jahr 2021 zur Verfügung. Damit werden Projekte und Maßnahmen zum Schutz von einzigartigen Lebensräumen, zum Erhalt von besonders bedrohten Arten und für wissenschaftliches Monitoring gefördert.
„Der Biodiversitätsfonds ist eine wichtige Säule im Schutz der heimischen Tiere und Pflanzen. Damit können wir wertvolle Lebensräume erhalten uns unsere schöne Natur für unsere Kinder bewahren. Und unser Ziel ist es, die Mittel noch weiter auszubauen“, so Gewessler.
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— Klimaschutzministerium (@BMKlimaschutz) March 3, 2021
Mit der Biodiversitätsstrategie 2030, die federführend vom Klimaschutzministerium erarbeitet wird, folgt ein weiterer wichtiger Baustein zum Schutz, Erhalt und zur Renaturierung der heimischen Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Diese soll im Frühsommer der Nationalen Biodiversitätskommission präsentiert werden.
Österreich ist ein Land der Vielfalt und zählt mit seinen rund 68.000 Arten zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Doch dieser Umstand ist massiv bedroht. Seit 1998 sind ein Drittel der Vögel in österreichischen Kulturlandschaften verschwunden und über die Hälfte der heimischen Schmetterlinge sind gefährdet, genauso wie rund 40 Prozent der heimischen Farn- und Blütenpflanzen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es heute in Österreich bereits um etwa 80 Prozent weniger Insekten gibt als noch vor 30 Jahren.
Der Tag des Aretnschutzes soll diese auch diese ökologische Katastrophe ins Gedächtnis der Menschen rufen. Um diesem dramatischen Artenverlust entgegenzuwirken, soll der Biodiversitäts-Fonds im ersten Jahr, also heuer, vor allem für zwei Schwerpunkte herangezogen werden: Forschung und Monitoring sowie Bewusstseinsbildung. Dabei geht es etwa um die Förderung von Forschungsprojekten, ein Insekten-Monitoring, eine Kampagne zur Artenvielfalt in Österreich, um Projekte der Zivilgesellschaft unter Einbindung der Jugend oder der BMK-Initiative vielfaltleben mit einem großen Netzwerk auf Gemeindeebene.