26. September 2024

Umweltförderung im Inland: Abhitze lässt den CO2-Fussabdruck von Pharma-Verpackungen schmelzen

Wärmerückgewinnung bei der Produktion für pharmazeutische Verpackungen reduziert jährliche CO2-Emissionen um 875 Tonnen

Constantia Patz hat ihren Sitz im niederösterreichischen Loipersbach und beschäftigt in ihrem Werk rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Betrieb gehört zur Constantia Flexibles Gruppe und produziert Blister- sowie Coldform-Folien für führende Pharmaunternehmen auf der ganzen Welt. Constantia Patz betreibt bereits vier zertifizierte Reinräume zum Lackieren, Laminieren, Schneiden und Bedrucken von Produkten auf Aluminiumbasis.

Kein einfaches Feld, um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei diesen Prozessen unterzubringen. Doch Constantia Patz ist nach allen für den Betrieb in Frage kommenden Spezialnormen zertifiziert. Die eingesetzten Lacke, Farben und Rohstoffe erfüllen alle lebensmittelrechtlichen Anforderungen. Die Aluminiumabfälle, die bei der Produktion entstehen, werden ausnahmslos dem Alu-Recycling-Prozess zugeführt.

 

Im nächsten Schritt steht im Unternehmen mit Hilfe der Umweltförderung des Bundes die Verbesserung der Energieeffizienz auf dem Plan. Im Zentrum dessen: zwei getrennte Thermalölkreisläufe, die bei der Produktion von Folien eine Rolle spielen, und auf eine Produktionserweiterung von 2007 zurückzuführen sind. Darin überschüssige Wärmeenergie soll nun effizienter genutzt werden. Hierbei werden Wärme und Abhitze rückgewonnen, indem Energie vom wärmeren Ölkreislauf 2 an den Ölkreislauf 1 abgegeben wird. Zudem wird Abhitze, die in Folge der Nachverbrennung von lösemittelhaltiger Abluft entsteht, direkt an das Thermalöl weitergegeben.

Schlussendlich kann das Abwärmepotenzial der überschüssigen Energie besser genutzt und der restliche Energiebedarf zur Erhitzung des Thermalöls hierdurch reduziert werden. Fehlende Energie zur Erhitzung wird über Gaskessel bereitgestellt.

Durch diese Wärmerückgewinnungsmaßnahme reduziert sich der Energiebedarf aus der Erdgasfeuerung um rund 3.700 MWh pro Jahr und spart jährlich etwa 875 Tonnen CO2 ein. Das Unternehmen setzt damit ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und die effiziente Nutzung von Ressourcen, was nicht nur zur Reduzierung der Betriebskosten beiträgt, sondern auch die Umweltbelastung erheblich verringert.

Die Investitionssumme für das Gesamtprojekt beträgt rund 1,06 Millionen Euro. Dank Förderungsmitteln aus der „Umweltförderung im Inland“ in Höhe von etwa 320.000 Euro, die von der Kommunalkredit Public Consulting im Auftrag des Klimaschutzministeriums (BMK) abgewickelt werden, kann ein erheblicher Teil der Kosten gedeckt werden.


Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich um dem Ziel der Klimaneutralität näherzukommen. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Allein im Jahr 2023 wurden in über 550.000 Projekten Investitionen in der Höhe von 3,58 Milliarden Euro am Standort Österreich ausgelöst. Das beinhaltet die Sanierungsoffensive mit dem Sanierungsbonus und der Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“, den Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme, das Energieeffizienzprogramm, die Transforma­tion der Industrie, die Kreislaufwirtschaft, den Reparaturbonus, den Biodiversitätsfonds, die Altlastensanierung, das Flächenrecycling sowie den Bereich Climate Finance. Diese Investitionen helfen dabei jährlich knapp 3,2 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen einzusparen.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html

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