Kategorie Klima- & Umweltschutz - 24. Februar 2022

Umweltförderung im Inland: Neue Energiezentrale für »Die Käsemacher«

Hermann Ploner legte mit einer kleinen Bauernkäserei den Grundstein für Die Käsemacher. Auf jenem Hof, auf dem er aufwuchs, gründete er 1991 seine Käse-Manufaktur und war einer der Ersten in Österreich, der sich im großen Stil auf Produkte aus Schaf- und Ziegenmilch spezialisierte. Inzwischen zieht Ploners Tochter Doris die Fäden des Unternehmens, das seinen Hauptsitz nun in Vitis im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich hat.

 

Dort werden auf einem naturbelassenen Hochplateau des Waldviertels rund fünf Millionen Liter Milch aus der Region verarbeitet. Praktisch alle heimischen Handelsketten werden von ihnen beliefert, die Produkte in mehr als 40 Länder weltweit exportiert. Auch heute ist die Leidenschaft für Handwerk, regionale Tradition und die Liebe zu Natur und Tier fester Bestandteil des Unternehmens, entsprechend hoch wird dort auch das Thema Nachhaltigkeit behandelt.

Um in diesem Bereich wieder einen Schritt weiter zu kommen, planen Die Käsemacher an der Firmenzentrale mit der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) die Errichtung einer Kälte-Energiezentrale mit dem natürlichen Kältemittel Ammoniak als Ersatz für bestehende dezentrale Kälteanlagen.

 

Mit der Errichtung der neuen Kältezentrale wird die benötigte Kälte zentral erzeugt und über Luftkühler an die bestehenden Räume abgegeben. Um eine möglichst effiziente Kälteversorgung herzustellen wird ein Eisspeicher während der Nachtstunden aufgebaut. Weiters wird während der Nachtstunden die Kühlraumtemperatur von den benötigten 6°C auf 2-3°C gesenkt, um den Kühlraum als zusätzlichen Speicher für den Tag zu nutzen.

Zur Effizienzsteigerung der Kälte-Energiezentrale ist geplant, eine Wärmerückgewinnung aus der Kälteanlage mit einer Heizleistung von 130 kW zu errichten. Eine intelligente Steuerung sorgt dafür, dass die Leistung der Kälteanlage bei Stromspitzen gedrosselt wird. Zusätzlich ist auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage geplant, die in die Steuerung der Kälteanlage integriert werden soll. Insgesamt können durch die neue Kältezentrale CO2-Emissionen im Ausmaß von 152 Tonnen jährlich vermieden werden.

Der förderungsfähige Anteil dieses nachhaltigen Projektes der Käsemacher GmbH liegt bei rund 600.000 Euro (die Gesamtinvestitionskosten bei rund 800.000 Euro). Davon werden über 137.000 Euro durch Förderungen aus der Umweltförderung im Inland, sowie aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für diese Umweltförderung im Inland (UFI) ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Im Gebäudebereich wurden zuletzt durch die Sanierungsoffensive des Bundes über 10.700 thermische Gebäudesanierungen gefördert und in über 6.600 Fällen Förderungen für den fossilen Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Zusammen mit Förderungen für Betriebe, Gemeinden und Vereine wurden in Summe im Jahr 2020 mehr als 19.800 geförderte klimarelevante Projekte mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro gefördert.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html