Kategorie Energie - 26. Februar 2024

Sweet, sweet Umweltförderung: Wie der Gasverbrauch bei Mondelēz in Bludenz um zwei Drittel zusammenschmilzt

Mondelēz International, das globale Snacking-Unternehmen hinter den omnipräsenten Marken wie Milka, Oreo oder Toblerone ist der Grund, warum es in der Alpenstadt Bludenz oft deutlich nach Schokolade duftet. Das Schokoladenwerk in Bludenz gibt es bereits seit 1887 und ist im Mondelēz-Schokoversum das drittgrößte im Konzern, verantworlich für etwa eine Million Tafeln – pro Tag versteht sich.

© Mondelez International

Wachstum mit Verantwortung lautet daher das Motto von Mondelēz, was für Menschen in Naschlaune ebenso gilt wie für das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit angesichts des immer rascher voranschreitenden Klimawandels. Dafür wird nun als eines der ersten Werke im Produktionsverbund von Mondelēz in Europa am Bludenzer Standort mit Hilfe der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) eine Energiezentrale neu errichtet.

Aufbau der künftigen Energiezentrale des Werks in Bludenz © Wagner GmbH

Ab Herbst 2024 soll das für die Produktionsprozesse benötigte Warmwasser mit zwei modernen Großwärmepumpen mit einer Leistung von jeweils rund 750 kW erzeugt werden. Die smarte Nutzung der Abwärme aus den bestehenden Produktionsprozessen lässt die Wärmepumpen dabei äußerst energieeffizient arbeiten. Ziel dieses Projektes ist es, den Gasverbrauch am Standort um bis zu 65 Prozent zu reduzieren. Eine Reduktion, die dem Gas-Durchschnittsverbrauch von knapp 760 Privathaushalten in Österreich entspricht.

Zudem wird die neue Energiezentrale in das Gebäudeleitsystem integriert, wodurch eine bessere Nachregulierung möglich wird. Durch die verbesserte Abwärmenutzung entstehen zusätzlich positive Effekte im Bereich des sogenannten Rückkühlers, einer Gehäuseeinheit als Kühlturm auf dem Dach. Dieser steht nach Umsetzung der Maßnahmen nur mehr im Notfall als Ausfallreserve. Mit dem Projekt „Innerbetriebliche Energiezentrale“ können jährlich 8.930 MWh Erdgas eingespart und die CO2-Emissionen insgesamt um ca. 1.895 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

Für das Gesamtprojekt investiert Mondelēz International insgesamt knapp fünf Millionen Euro. Davon werden rund 990.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ des BMK bereitgestellt, für deren Abwicklung wie gehabt die Kommunalkredit Public Consulting zuständig ist.

Die Umweltförderung im Inland (UFI)


Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden. Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert.


Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Millionen an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen. Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html

Umweltförderung im Inland: Salzburger Landeskliniken halbieren ihren Fernwärmebedarf