29. November 2023

Umweltförderung im Inland: Salzburger Landeskliniken halbieren ihren Fernwärmebedarf

Rund sieben Prozent des österreichischen CO2‐Fußabdrucks stammen von Gesundheitseinrichtungen. Es liegt also auf der Hand, dass auch in diesem Bereich erhebliche Effizienzpotenziale schlummern, vor allem bei großen Krankenanstalten mit einem großen Gebäudebestand samt hohem Energiebedarf. Auch sie können einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zwar über die Abfederung der gesundheitlichen Folgen der Klimakrise hinaus mit ganz konkreten Energiesparmaßnahmen.

Das haben auch die Salzburger Landeskliniken (SALK) als größter Gesundheitsdienstleister und Arbeitgeber im Salzburger Land mit Hilfe der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) vor. Im größten Gebäude des Uniklinikums Salzburg, dem HAUS A (Chirurgie West), wurde bis dato die Abwärme der Kältemaschinen nicht genutzt und über die Rückkühler am Dach in die Umwelt abgeführt. Die Wärmeversorgung wurde bisher über den Fernwärmeanschluss gedeckt.

Landeskrankenhaus Salzburg mit Chrirugie West, © Franz Neumayr/Masser

Als Beitrag zu mehr Energieeffizienz und Klimaschutz wird dort nun eine Wärmerückgewinnungsanlage errichtet. Als Wärmequelle dient dabei die Abwärme der Kältemaschinen, welche über Wärmetauscher den parallel geschalteten Wärmepumpen zugeführt wird. Diese erhitzen dann Warmwasser auf bis zu 69 °C, welches anschließend für die Erwärmung des Trinkwassers und für die Heizungsanlage verwendet wird.

 

Durch die Wärmerückgewinnungsanlage kann mehr als die Hälfte der Fernwärmeenergie eingespart werden. Die daraus resultierende jährliche CO2-Einsparung beträgt rund 500 Tonnen pro Jahr. Durch die Lösung mit Wärmepumpen kann auf Ökostrom als Primärenergie zugegriffen und daher eine indirekte Einsparung fossiler Brennstoffe erreicht werden.

Rund 790.000 Euro investierten die Salzburger Landeskliniken in die Umsetzung. Davon werden etwa 160.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ des BMK bereitgestellt und über die Kommunalkredit Public Consulting abgewickelt.

Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Gesundheitsbereich stärken dabei nicht nur die Resilienz unseres Gesundheitssystems. Vielmehr genießen Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter:innen ein so hohes Vertrauen, dass sie auch in Sachen Klimaschutz zentrale Multiplikator:innen in unserer Gesellschaft und damit auch zu Vorbildern werden können.

 

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG).


Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden.


Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert. Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Mio an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen.


Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig. Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html