Kategorie Klima- & Umweltschutz - 31. Januar 2022

Umweltförderung im Inland: Vom Korn zum Malz mit einem Drittel weniger CO2

Die 1884 in Wien gegründete Stadlauer Malzfabrik (STAMAG) ist die führende Mälzerei Österreichs und blickt auf 130 Jahre erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück. Als traditionsreicher Hersteller hervorragender Malze sowie aller gängigen Spezialmalze zählen mittlerweile nahezu alle namhaften österreichischen Brauereien sowie viele Geschäftspartner in Europa und Übersee zu langjährigen STAMAG-Kunden. Als größte österreichische Handelsmälzerei verarbeitet die Stadlauer Malzfabrik heute jährlich knapp 160.000 Tonnen wertvollen Getreides.

© STAMAG

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in der Firmenphilosphie ebenfalls fest verankert. Aus diesem Grund plant die STAMAG am Wiener Standort mit Hilfe der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) Energieeffizienz-Maßnahmen zur Ökologisierung, Erneuerung und Erweiterung der Mälzerei. Dabei werden in der bestehenden Mälzerei die Bestandsanlagen „Keimkästen“ und „Keimstraße“ durch eine energieeffiziente Hochleistungsdarre ersetzt.

Die Gerste als Ausgangsprodukt bei der Herstellung von Malz durchläuft im Malzprozess drei Schritte: das Weichen, das Keimen und das Darren. Beim Weichen wird die Gerste bis zu einem bestimmten Wassergehalt des Korns befeuchtet. Im Anschluss keimt diese eingeweichte Gerste im Keim-Darrbehälter bis zur Bildung von Keimlingen. Im abschließenden Prozessschritt, dem Darren, werden die Keimlinge getrocknet, bis diese als Malz vorliegen.

 

Drei separate Produktionsanlagen zur Herstellung von Malz, mit einer jährlichen Kapazität von ca. 38.000 Tonnen, werden durch eine neue energieeffiziente Anlage ersetzt. Dabei kommen effiziente Wärmetauscher, Wärmeerzeuger mit Abgaskondensation, strömungsoptimierte Luftkanäle, Luftverteilsysteme und Belüftungsböden zur Trocknung der Gerste zum Einsatz.

Darüber hinaus werden bei der Anlage die Wärmeverluste minimiert. Dies äußert sich durch eine Wärmeisolierung sämtlicher luftführender Bauteile, der Keim- und Trocknungsbehälter sowie der Anlagenfassade. Weiters ist die neue Anlage mit einer prozessoptimierten Regelung ausgestattet. Durch diese Maßnahmen kann der jährliche CO2-Ausstoß um 33 Prozent respektive 2.340 Tonnen reduziert werden.

Mehr als 14 Mio. Euro investiert die STAMAG Stadlauer Malzfabrik GmbH in die Realisierung dieses nachhaltigen Projekts. Davon werden über 1,4 Mio. Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für diese Umweltförderung im Inland (UFI) ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Im Gebäudebereich wurden zuletzt durch die Sanierungsoffensive des Bundes über 10.700 thermische Gebäudesanierungen gefördert und in über 6.600 Fällen Förderungen für den fossilen Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Zusammen mit Förderungen für Betriebe, Gemeinden und Vereine wurden in Summe im Jahr 2020 mehr als 19.800 geförderte klimarelevante Projekte mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro gefördert.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html