Kategorie Klima- & Umweltschutz - 1. September 2023
Zum Schulanfang: Tipps für einen sicheren & klimafreundlichen Schulweg
Ein klimafreundlicher Schulweg bringt viele Vorteile: Er schützt nicht nur die Umwelt und das Klima, er wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit aus.
Umweltfreundlich zurückgelegte Wege ersparen unnötiges Kohlendioxid und Abgase, sind leiser und helfen beim Klimaschutz. Der Weg zur Schule kann zugleich die perfekte Quelle für regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sein. Kinder und Jugendliche sollen sich täglich mindestens 60 Minuten bewegen, Kleinkinder mindestens 180 Minuten täglich. Bewegung stärkt das Immunsystem, fördert die körperliche Entwicklung sowie die Konzentration im Unterricht und beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor.
Weniger Autos, mehr Sicherheit
Viele Autos zu Schulbeginn stellen eine Gefahr für Kinder dar. Auch wenn nur wenige Eltern ihr Kind mit dem Auto in die Schule bringen: Da alle im gleichen Zeitfenster eintreffen, entstehen gefährliche Verkehrssituationen. Je mehr Kinder zu Fuß, per Rad oder Bus zur Schule kommen, um so sicherer wird das Schulumfeld. Sicheres Verkehrsverhalten lernen Kinder nur durch Übung. Beim selbstständigen Erobern der Alltagswege bekommen Kinder ein Gefühl für Entfernungen und Zeiten und sie trainieren ihren Orientierungssinn.
Kinder sind aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen, das bedeutet, man muss besonders auf sie Acht geben. Wenn die Schule beginnt, sind sie wieder vermehrt unterwegs, teilweise alleine und in den frühen Morgenstunden, wo es noch dunkel sein kann. Als Erwachsene müssen wir daher besonders darauf achten, die Straßen für sie sicher zu machen. Mit diesen Tipps gelingt es:
Tipps für einen sicheren Schulweg
Finger weg vom Handy: Smartphones lenken ab und können die Reaktionszeit massiv beeinträchtigen. Das kann zu gefährlichen Unfällen führen.
Allzeit bremsbereit fahren: Kinder können, besonders in jungen Jahren, die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge unterschätzen oder sind sich der Gefahr einer Straße nicht bewusst. Daher sollten Erwachsene ihr Fahrzeug jederzeit zum Stehen bringen können.
Niemals Stress am Gaspedal: Wer rast, bringt nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr. Denn bei einer gehetzten Fahrt kann man sich weniger gut auf seine Umgebung konzentrieren.
Blickkontakt halten: Um sicherzugehen, dass ein Kind einen sieht und Acht gibt, sollte man direkten Blickkontakt herstellen.
Aber auch Eltern und andere Bezugspersonen können den Kindern dabei helfen, ihren Schulweg sicherer zu gestalten. Gemeinsames Üben ist hier das Stichwort, denn: Ein vertrauter Pfad ist gleichzeitig ein sicherer Pfad. Unsere kurzen Tipps geben einen Überblick:
- Zu Fuß oder mit den Öffis: Umso öfter Kinder zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs sind, umso besser. Sie bekommen Routine und werden selbstständig.
- Klare Regeln für den Schulweg: Kurze Merksätze zum Einprägen geben Sicherheit. Ein Beispiel: „Bei Rot stehen, bei Grün schauen und gehen.“
- Schulweg gemeinsam üben: Der Schulweg, ob zu Fuß oder mit den Öffis, sollte unbedingt mehrmals gemeinsam und auf Augenhöhe mit dem Kind geübt werden. Am besten ist nicht der kürzeste Weg, sondern der mit weniger Verkehr und wenigen, aber sicheren Querungen.
- Sehen und gesehen werden: Gesehen werden ist im Straßenverkehr wichtig. Besonders im Herbst und Winter wird helle Kleidung besser wahrgenommen. Reflektierende Materialien an Taschen, Schuhen oder Kleidung erhöhen bei Dunkelheit die Sichtbarkeit.
- Blickkontakt ist wichtig: Sicher gesehen wird ein Kind nur, wenn Blickkontakt hergestellt wurde. Aus einem Fahrzeug heraus sehen einen die Lenkenden nur dann verlässlich, wenn man ihnen in die Augen schauen kann.
Mit etwas Fantasie lassen sich auch bei knapper Zeit und langen Wegen Alternativen zum Auto finden. Kontaktieren Sie dazu die Expertinnen und Experten von klimaaktiv mobil. Im Leitfaden „Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche“ finden Sie Projekte wie Pedibus und Elternhaltestellen. Im Elternratgeber finden Sie Informationen über den sicheren Transport von Kindern mit dem Fahrrad. Letztendlich ist jede und jeder einzelne gefordert, durch ein vorausschauendes und soziales Verkehrsverhalten, die Schulwege für unsere Kinder sicher zu gestalten.
Pedibus: Gesund und sicher zu Fuß unterwegs
Mit Schulbeginn sind auch wieder die Pedibusse unterwegs. Im Rahmen dieser Gehgemeinschaften können Kinder ihren Schul- und Kindergartenweg gemeinsam sicher zu Fuß meistern. Die Kinder schließen sich zu einer Gruppe zusammen und werden durch eine ehrenamtliche Aufsichtsperson begleitet. Auf dem täglichen Weg erlernen die Kinder das richtige Verhalten im Straßenraum. Gleichzeitig sinkt damit der Autoverkehr im Schulumfeld und das erhöht die Sicherheit für alle.
klimaaktiv mobil unterstützt mit Know-how, Pedibus-Packages, Kopiervorlagen und Pedibus-Haltestellentafeln oder Velobus-Packages. Der Velobus ist eine Radfahr-Gemeinschaft mit der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit dem Rad zur Schule fahren. Dies kann entweder entlang einer fixierten Route an Haltestellen stattfinden oder an einem bestimmten Tag, an dem alle Kinder eingeladen sind mit dem Rad zur Schule zu kommen.
Materialien und Angebote rund um den Schulweg
Das klimaaktiv mobil Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche des BMK unterstützt Gemeinden und Bildungseinrichtungen beim klimafreundlichen Schulweg mit kostenfreien Aktionsideen und Materialien wie etwa der Schulwegpostkarte zum Malen, Elternhaltestellentafeln, Pedibus-Packages, Schrittzähler, praktischen Kindergarten-Mobilitätsboxen und vielem mehr. Österreichweit gibt es Radfahrkurse für Volksschülerinnen und Volksschüler, die von klimaaktiv mobil finanziert werden.
Service
Postkarte mit Malwettbewerb: „Mein Weg in den Kindergarten – Mein Schulweg“
Im Rahmen der Klimameilenkampagne können Kinder Sticker für autofreie Wege von und zur Schule sammeln.
Seit Oktober 2022 ist die Schulstraße mit einheitlichen Regeln und einem eigenen Verkehrsschild gesetzlich in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankert.
Tempo 30 auf Nebenstraßen im Ortsgebiet erhöht die Sicherheit