Kategorie Innovation & Technologie - 18. März 2021

IÖB-Challenge auf der Suche nach vertrauenswürdiger Software für Datenkreise

Daten sind eine Schlüsselressource unserer Zeit und fester Bestandteil unseres Alltags. Es werden täglich Milliarden davon generiert, so auch Umweltdaten, Gesundheitsdaten und Daten aus Social Media und dem Web. Werden sie jedoch nicht im eigenen Umfeld erzeugt, bleibt vielen Menschen der Zugang zu ihnen verwehrt. Mit einer neuen IÖB-Challenge möchte auch das Klimaschutzministerium (BMK) dazu beitragen, ein System zu kreieren, das die einfache Nutzung und das sichere Teilen von Daten durch Dritte möglich macht.

Das BMK, als Ministerium für Innovation und Technologie, unterstützt über Förderungen und Initiativen die Entwicklung von datengetriebenen und nachhaltigen Technologien und Lösungen. Zu diesem Zweck wurde auch die Data Intelligence Offensive (DIO) ins Leben gerufen, welche für das BMK als Sprachrohr für Österreichs Teilhabende im Bereich Datenwirtschaft und datengetriebenen Technologien auftritt. Damit strebt das BMK die Errichtung einer Datenökonomie an, in der ein sicherer abteilungs-, organisations- und/oder branchenübergreifender Datenaustausch stattfindet und die Kombination relevanter Daten entlang der Wertschöpfungskette effizient ermöglicht wird.

Die IÖB-Challenge unterstützt diese Anliegen und möchte über die darin erarbeiteten Softwarelösungen eine einfache Handhabung und das Teilen von Daten durch Dritte über dezentrale, also nicht von nur einer Stelle ausgehende, Datenkreise ermöglichen.

INFObox: Unter einem Datenkreis wird ein konkreter Datenaustausch in einem bestimmten Anwendungsbereich verstanden. Ein Datenkreis besteht aus mehreren Teilnehmenden, mindestens aber zwei, und soll aus dem Zusammenführen bestehender Datensätze und die dadurch ermöglichten neuen Analyseergebnisse einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. Beispiele für die Andwendung von Datenkreisen finden sich in Industrie und Handel, in der Energiewirtschaft, in der Medizin wie bei der Neuro-Onkologie, in der Logistik, in der Forst- und Umweltwirtschaft oder auch im Tourismus.

Das BMK möchte sich mit dieser Challenge einen Marktüberblick zu Softwarelösungen und Technologieanbietern verschaffen und begibt sich gleichzeitig für Österreich auf die Suche nach einem System, welches hilft, eine Umgebung aufzubauen, in der die Arbeit in Datenkreisen ausprobiert werden kann. Bei der aktuellen IÖB-Challenge sind Unternehmen dazu eingeladen, Ideen und erste Lösungsansätze für eine Softwarelösung, die einen solchen Austausch von Daten möglich macht, einzureichen.

So erfolgt die Einreichung

Die zentrale Frage der Challenge lautet: Wie kann ein Erstkonzept einer Softwarelösung aussehen, auf der Organisationen in Datenkreisen Daten austauschen können?

Aufbau: Die Konzepte sollten eine Beschreibung des Lösungsansatzes, etwaige Referenzprojekte und Kompetenzen des Unternehmens (oder der gemeinsam einreichenden Unternehmen) hinsichtlich der Softwarelösung beinhalten und den Nutzen erläutern, den die Software für das BMK, Datenanbieter und Datensuchende hat.

Alle Details der Ausschreibung zu Software, Dos & Don’ts, Umfang sowie Erläuterungen zur Eingabe vertraulicher Informationen und der Präsentation eines Titelbilds – auch in Englisch.

Das Ziel ist es, eine Softwarelösung zu finden, die langfristig dazu beiträgt, einen dezentralen und funktionierenden Datenmarkt in Österreich aufzubauen, unter Berücksichtigung globaler Datenökosysteme.

Einreichung: spätestens bis zum 26. April 2021, online.

Auswahlverfahren der Gewinner: Nach dem Ende der Frist lädt eine fachkundige Jury aus internen und externen Experten und Expertinnen des Sponsors die interessantesten Kandidaten zu einem Innovations- bzw. Marktdialog ein, bei welchem das Konzept im Detail vorgestellt und diskutiert wird.

Das BMK unterstützt den Aufbau eines digitalen Marktplatzes. Die Vergabe einer Erstversion nach dem Bundesvergabegesetz ist das Ziel nach der Challenge samt erfolgreicher Sondierung. Hierfür kommen auch Unternehmen in Frage, die nicht an der Challenge zur Marktsondierung teilgenommen haben.

Die Teilnahme lohnt sich auf jeden Fall, da die Gewinnerinnen und Gewinner außerdem die Möglichkeit bekommen, ihr Konzept am Austrian Data Day am 17. Juni 2021 zu präsentieren und auch dadurch, dass der öffentliche Teil der Einreichungen auch nach Abschluss der Challenge einsehbar ist und gleichsam als Visitenkarte für weitere Interessierte zur Verfügung steht.

Warum IÖB-Challenges?

Die öffentliche Verwaltung in Österreich punktet durch eine hohe Qualität und Verlässlichkeit. Und dennoch steht der öffentliche Sektor vor einigen Herausforderungen, wie etwa Effizienzsteigerung, Bewältigung des Generationswechsels oder die Nutzung neuer Technologien, wie Künstliche Intelligenz.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die IÖB-Initiative von BMK und BMDW öffentliche Beschaffer mit einem breiten Serviceangebot und einer europaweit einzigartigen Open-Innovation-Plattform.

Um die öffentliche Verwaltung zukünftig noch effizienter, bürgernäher und innovativer zu gestalten, unterstützt die 2013 ins Leben gerufene IÖB-Servicestelle (IÖB: Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung) mit kostenlosen Services und einem breiten Schulungs- und Beratungsangebot.

Herzstück der Initiative ist die IÖB-Innovationsplattform. Auf dieser Plattform ruft die IÖB-Servicestelle regelmäßig zu IÖB-Challenges auf, um öffentlichen Auftraggebern in Österreich die Suche nach innovativen Lösungen zu erleichtern. Die Challenges folgen dem Open Innovation Ansatz und geben Unternehmen die Chance, vielseitige und neue Lösungsansätze aufzuzeigen.

Wie funktionieren die Challenges?

Öffentliche Auftraggeber können eine Herausforderung veröffentlichen – Unternehmen werden dann aufgefordert, ihre Ideen und Lösungsvorschläge online einzureichen. Eine Jury bewertet diese und lädt die spannendsten Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein. Die IÖB-Servicestelle begleitet und moderiert durch den gesamten Prozess und akquiriert Unternehmen für eine Teilnahme.

INFObox: Die IÖB-Servicestelle ist eine Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zusammen mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kooperation mit der Bundesbeschaffung GmbH und gleichzeitig der One-Stop-Shop zum Thema innovationsfördernde öffentliche Beschaffung. Als Netzwerk- und Unterstützungsstelle für alle Innovatoren in der öffentlichen Verwaltung baut die IÖB-Servicestelle Brücken zwischen innovativen KMUs bzw. Startups und öffentlichen Institutionen. Das Serviceangebot richtet sich an alle öffentlichen Institutionen der Republik sowie öffentliche Unternehmen. Gemeinsames Ziel ist es über die Beschaffung innovativer Lösungen Effizienz- und Modernisierungsimpulse im öffentlichen Sektor zu setzen und gleichzeitig die Wertschöpfung am Standort Österreich zu stärken.

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