Kategorie Innovation & Technologie - 20. November 2023

Pionierstädte: Symbolträchtige Partnerschaften zu klimaneutralen Städten geschlossen

Die Zeit drängt: Bis 2040 soll Österreich klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch Städte als eine der größten Herde klimaschädlicher Emissionen einen massiven Beitrag leisten. Wie die Errichtung und Sanierung von Gebäuden, Quartieren und ganzen Städten sowie auch deren Energieversorgung mit Blick auf die Klimaneutralität in den kommenden Jahren erfolgen soll, stellt viele Betroffene sowohl in der Verwaltung als auch in der Bau- und Energie-Wirtschaft vor große Herausforderungen und darüber hianus auch viele Bewohner:innen vor so einige Fragezeichen.

Nationale und europäische Forschungsinitiativen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit Fragen rund um die nötige Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen in Städten. Die Umstellung auf klimaverträgliche Prozesse sind auch im Urbanen deshalb von größter Bedeutung, weil hier an so vielen Hebeln zur Dekarbonisierung und zur Klimaanpassung gleichzeitg gewerkelt werden kann und muss, sei es an konkreten Projekten beim nachhaltigen Bauen und Sanieren, im Öffi-Nahverkehr, in der Elektromobilität, an Fahrradinfrastruktur, in der Erzeugung sauberer Energie, bei Abfall und Recycling und vielem mehr. Ein Kraftakt, der auch viele Kooperationen auf politischer Ebene bedarf.

Graz gehört zu den Pionier-Großstädten, die von BMK und Klimafonds auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden. © Stadt Graz/Fischer

Symbolträchtig haben deshalb Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und hochrangige Vertreterinnen von zehn Großstädten Österreichs heute eine offizielle Partnerschaftsbekundung dazu im Rahmen der Mission „Klimaneutrale Stadt“ unterzeichnet. Wien, St. Pölten, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Villach, Linz, Salzburg, Dornbirn und Wiener Neustadt sind darin als Pionierstädte definiert und wollen nun zeigen, „wie eine ressourcenschonende Wirtschafts- und Lebensweise in der Praxis umsetzbar ist“.

Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt sie in Kooperation mit dem Klima- und Energiefonds dabei, durch Forschung und Entwicklung schneller klimaneutral zu werden.

Die genannten Städte sollen nun vielfältige praxistaugliche Maßnahmen entwickeln, Verwaltungsstrukturen und -abläufe transformieren und ihr entsprechendes Wissen austauschen. Klimaneutralität wird fest in den städtischen Strategien und Entscheidungsprozessen verankert. Damit setzen „diese Großstädte wichtige Schritte für ihre nachhaltige Entwicklung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele“.

„Heute haben wir einen besonders symbolträchtigen Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt. Zehn Großstädte haben sich offiziell dazu bekannt, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich dabei gegenseitig tatkräftig zu unterstützen. Gemeinsam werden wir den Vertrag mit Leben erfüllen“, sagte Gewessler. „Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, von der alle profitieren – die zehn Großstädte, unser Klima und vor allem die Menschen, die in diesen Städten leben.“

Das BMK unterstützt demnach den in den Städten notwendigen Kapazitäts- und Kompetenzaufbau im Rahmen von öffentlich-öffentlichen Kooperationen (ÖÖK) mit zwei Millionen Euro pro Stadt. Dazu werden maßgeschneiderte Förderformate im Bereich Forschung, Technologie und Innovation entwickelt werden. Zusätzlich unterstützen zielgerichtete Maßnahmen den nationalen und internationalen Wissenstransfer, um „einen optimalen gemeinsamen Lernprozess zu garantieren“. Andere österreichische Städte könnten „vom Know-how und den Erkenntnissen der Pioniere profitieren und erfolgreiche Strategien und Aktivitäten aufgreifen“.

In den kommenden Jahren sollen erste klimaneutrale Stadtquartiere entstehen. Sie bieten ein lebenswertes, sicheres Umfeld zum Wohnen und zeichnen sich unter anderem durch hohe Lebensqualität, erneuerbare Energieversorgung, attraktive Mobilitätsangebote, gute Infrastrukturen, ausreichend Grün- und Freiräume sowie Partizipation und ein gutes soziales Miteinander aus.

Mit der Mission „Klimaneutrale Stadt“ unterstützt das Klimaschutzministerium (BMK) in Kooperation mit dem Klima- und Energiefonds österreichische Städte dabei, durch Forschung und Entwicklung schneller klimaneutral zu werden. Pionierstädte gehen gemeinsam voran und entwickeln praxistaugliche, klimawirksame Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende sowie die Kreislaufwirtschaft, die rasch umgesetzt und verbreitet werden sollen.


Umfassende Forschungsaktivitäten und Begleitmaßnahmen sind Wegbereiter, um die klimafitte Entwicklung der Städte voranzutreiben. Das bedeutet mehr Lebensqualität, Gesundheit, sichere Versorgung und sozialen Zusammenhalt für die Stadtbewohner:innen. Begleitet wird die Mission von der AustriaTech – Gesellschaft des Bundes für technologiepolitische Maßnahmen, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) und dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR).

Mission »Klimaneutrale Stadt« – Erste Pionierstädte stehen fest