Kategorie Klima- & Umweltschutz - 28. Dezember 2022

Tipps für weniger Mikroplastik im Alltag

Eine neue Broschüre des BMK erklärt, wie Kunststoffe durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden können. Der praktische Wegweiser wurde gemeinsam mit „Die Umweltberatung“ ausgearbeitet und hilft, einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Kunststoff ist äußerst vielseitig einsetzbar. Der gängige Begriff Plastik, der aus dem Griechischen kommt und „formbar“ bedeutet, lässt bereits auf die gute Verformbarkeit während der Verarbeitung schließen. Wegen seinem geringen Gewicht, seiner Langlebigkeit und guten thermischen sowie elektrischen Eigenschaften ist Kunststoff praktisch überall aufzufinden: von Kleidung über Verpackungen bis hin zu elektronischen und medizinischen Geräten oder Autos. Die weltweite Herstellung wird mit über 400 Millionen Tonnen im Jahr angegeben. Dieser massenhafte Einsatz von Kunststoff hinterlässt Spuren in der Umwelt. Kunststoffabfall findet sich in allen Lebensräumen, wie in Flüssen, Meeren, der Luft oder dem Boden.

© BMK

Besonders bedenklich ist das unsichtbare Mikroplastik: Einerseits entsteht die Umweltbelastung unbeabsichtigt, beispielsweise durch Reifenabrieb oder Littering (achtloses Wegwerfen) von größeren Kunststoffteilen, die im Laufe der Zeit zu Mikroplastik zerfallen (sekundäres Mikroplastik). Anderseits werden verschiedenen Produkten gezielt Granulate zugesetzt, die als primäres Mikroplastik zu bezeichnen sind.

Diese winzigen Mikroplastikpartikeln wurden bereits in sämtlichen Umweltmedien nachgewiesen und stellen aufgrund der schädlichen Zusatzstoffe ein Risiko für Umwelt und Gesundheit dar. Außerdem kann der Kunststoff, aufgrund der Oberflächeneigenschaft, die in der Umwelt vorhandenen Schadstoffe zu sich ziehen und anreichern.

Tipps für den Alltag

  • In vielen Lebensmittelgeschäften ist es möglich, sich Feinkost waren in den eigenen mitgebrachten Behälter füllen zu lassen.
  • Falscher Luftdruck in den Reifen kann den Abrieb von Auto oder Fahrradreifen deutlich erhöhen. Der Reifendruck sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden – auch aus Sicherheitsgründen.
  • Die Öko-Rein Datenbank macht die Suche nach mikroplastik freien Waschmitteln leicht. Hier finden Sie Waschmittel ohne Mikroplastik: umweltberatung.at/oekorein
  • Mikrofasertücher sind auch aus biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen (z. B. Viskose) erhältlich und können gelegentlich in der Waschmaschine mit höchstens 60 Grad gereinigt werden. Dabei keinen Weichspüler verwenden!
  • In Naturkosmetik und Biokosmetik ist der Einsatz von Stoffen aus Mineralöl und damit Mikroplastik verboten.
  • Das Magazin ÖKO-TEST testet regelmäßig Menstruationstassen, Tampons, Binden und andere Hygieneartikel auf Schadstoffe. (oekotest.de)

Die neue Broschüre des BMK bietet viele weitere hilfreiche Tipps und spannende Infos zum Thema Mikroplastik. Sie kann kostenlos per E-Mail unter v5@bmk.gv.at bestellt werden.

Service:
Aktionsplan Mikroplastik (bmk.gv.at)

Neue Abfallverbrennungsverordnung zur Reduktion von Schadstoffen & Mikroplastik in der Natur