Kategorie Klima- & Umweltschutz - 27. März 2024

Umweltförderung im Inland: Biogene Abwärme für Brauerei

Eine neue Abwärme-Transportleitung vom Biomasse Heizkraftwerk der Vöcklamarkter Holzindustrie GmbH in Oberösterreich versorgt die Brauerei Zipf mit biogener und CO2-neutraler Abwärme.

Die maximale elektrische Erzeugungsleistung des Biomasse Heizkraftwerkes in Vöcklamarkt beträgt insgesamt circa 13 MWel, wobei die gesamte Turbinenabwärme ganzjährig für den Prozesswärmebedarf der Schnittholztrockenkammern des Sägewerkes und für die Spänetrockner des Pelletswerkes genutzt wird. Somit ist der gesamte Standort energieautark.

Nachhaltiges Wirtschaften ist dem Unternehmen ein besonderes Anliegen – alle Standorte der RZ-Firmengruppe sind daher SURE-zertifiziert (ein europäisches Verfahren zur Zertifizierung von Unternehmen, die nachhaltige Ressourcen verwerten) und zur Energieerzeugung wird ausschließlich naturbelassene Biomasse aus nachhaltig bewirtschafteten Forstflächen eingesetzt. Dies bedeutet, dass die mit dem Biomasse Heizkraftwerk erzeugte Turbinen-Abwärme nachweislich zu 100 Prozent CO2-neutral ist. Die in das öffentliche Netz eingespeiste elektrische Energie wird von RZ als grüner Strom direkt vermarktet.

 

Die Abwärme-Transportleitung weist eine Gesamteffizienz von 80,26 Prozent auf. Die erforderliche thermische Energie von rund 14.000 MWh/a wird als Turbinenabwärme von der Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplung bereitgestellt. Im Vergleich zu den derzeit bestehenden Anlagen bei der Brauerei Zipf können etwa 14.900 GWh/a Erdgas eingespart werden. Das entspricht einer Vermeidung von mehr als 3.400 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Rund 5,6 Mio. Euro investiert VM-HOLZ in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Projektes. Davon werden etwa 840.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des BMK zuständig.

Die Vöcklamarkter Holzindustrie GmbH (VM-Holz) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Riegler & Zechmeister Ges.m.b.H. und damit Teil der RZ-Firmengruppe. Sie betreibt in Oberösterreich am Standort in Vöcklamarkt ein Sägewerk und ein Biomasse Heizkraftwerk sowie ein Pelletswerk. Das Unternehmen bietet nachhaltige, regionale Holzverarbeitung an, setzt auf innovative Technik und stellt hochwertige Rohstoffe für nationale und internationale Zielmärkte bereit.


Die Umweltförderung im Inland (UFI)


Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden. Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert.


Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Mio an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen. Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig.


Informationenzur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html

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