Kategorie Energie - 11. März 2023

12 Jahre Fukushima als Mahnung gegen latent gefährliche Atomkraft

Klimaschutz bedeutet Raus aus Atomkraft und den Fossilen – Risiko durch Atomkraft ist auch rund um Österreich durch Alter, Lage und fehlende Sicherheitsmaßnahmen der Anlagen hoch

Die verheerende Katastrophe im japanischen Fukushima, bei der das an der Küste gelegene Kernkraftwerk nach Erdbeben und Flutwellen stark beschädigt wurde, jährt sich am 11. März zum 12. Mal. Die Auswirkungen des Unfalls im Jahr 2011 auf Mensch und Umwelt sind bis heute massiv zu spüren. Krebsfälle liegen in der Region – vor allem bei Kindern – deutlich über dem Durchschnitt. Zehntausende Geflüchtete kehrten nie wieder in ihre Häuser zurück, weil die Lage für sie zu unsicher war. Und bis heute ist weiterhin unklar, wie mit dem kontaminierten Wasser umgegangen werden soll.

 

„Der Jahrestag dieser verheerenden Katastrophe muss eine Mahnung sein. Atomkraft kann und wird nie eine sichere Energieform sein. Der Unfall und die Folgen in Fukushima haben uns das sehr deutlich gemacht“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler anlässlich des heutigen Jahrestages der Atom-Katastrophe. „Unsere Position ist seit Jahrzehnten klar und deutlich: Atomkraft hat keine Zukunft! Sie ist hochriskant und kann uns teuer zu stehen kommen. Es gibt nur eine Lösung: die Energiewende – das ist der Ausweg aus der Abhängigkeit von gefährlicher Atomkraft.“

10 der 11 Kernkraftwerke rund um Österreich Hochrisiko

Österreich positioniert sich mit seinem klaren Nein zu Atomkraft auch klar innerhalb der europäischen Staaten. Mehrere Länder streben aktuell Laufzeitverlängerungen ihrer Kernkraftwerke an. Doch jede Laufzeitverlängerung geht mit einem höheren Risiko einher und bringt Gefahren mit sich. So gehören 10 der 11 aktiven Kernkraftwerke, die Österreich umgeben, aufgrund ihres Alters, ihrer Lage in einem Erdbebengebiet oder aufgrund fehlender Sicherheitsmaßnahmen in die Hochrisikokategorie. Weiters haben die vergangenen Jahre gezeigt, wie unzuverlässig die Atomkraft ist: Frankreich steckte im vergangenen Jahr in einer ernsthaften Energiekrise, als 25 der 56 Reaktoren gleichzeitig stillstanden. Und auch in Belgien lieferten die Atomreaktoren im Jahr 2020 durchschnittlich an 180 Tagen keinen Strom.

So abhängig ist die europäische Nuklearindustrie von Russland

Österreichs Weg in eine sichere und unabhängige Energiezukunft liegt laut Gewessler eindeutig bei den Erneuerbaren Energien: „Klimaschutz heißt nicht nur raus aus russischem Gas, sondern auch Finger weg von Atomkraft und dafür rein in die erneuerbaren Energien. Mit Sonne, Wasser, Wind und Biomasse haben wir wunderbare Energiequellen in unserem Land. Sie werden im Jahr 2030 in Österreich für 100 Prozent grünen Strom sorgen. Nutzen wir sie, bauen wir unser Energiesystem um und gestalten wir eine Energiezukunft, in der wir unabhängig von russischen Gasimporten und Atomstrom sind.“

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