Kategorie Klima- & Umweltschutz - 2. Februar 2022

Biodiversitätsfonds startet mit 14 Projekten zum Artenschutz

Biodiversitätsfonds fördert aktuell 14 Projekte – 2021 mehr als 200 Einreichungen – Bis 2026 mit insgesamt 80 Millionen Euro dotiert – Grand Prix der Biodiversität zeichnet Aktivitäten und Projektideen zum Artenschutz aus

Mit einem Budget von fünf Millionen Euro hat das Klimaschutzministerium (BMK) im vergangenen Jahr den Biodiversitätsfonds zum Schutz der heimischen Arten und Lebensräume eingerichtet. Die Umsetzung der 14 von einer Jury erstgereihten Projekte im gesamten Förderausmaß der fünf Millionen hat nunmehr begonnen.

Ein Schmetterling auf einer Echinacea-Blüte in Alpbach/Tirol. © apa

Unterstützt wird etwa ein Projekt des Umweltbundesamtes zur Einrichtung eines bundesweiten Systems für die Erfassung der Biodiversität in Österreich. Umweltbundesamt und BOKU sind die Träger eines Monitorings, das Tagfaltern, Heuschrecken, Gefäßpflanzen und Biotoptypen an 200 Testflächen wie Äckern, Grünflächen und Almen nachspürt. Das Ziel ist ein Überblick über die Situation in der offenen Kulturlandschaft. Unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern werde am Aufbau eines Insekten-Monitorings mit Schwerpunkt Schmetterlingspopulationen gearbeitet, Projektträger ist die Uni Innsbruck.

Speziell für Wildbienen interessieren sich als Projektträger BOKU, Uni Salzburg, Wildbienenrat und Naturschutzbund Österreich, für die Vielfalt von Obstsorten die Arche Noah. Ein schon laufendes Monitoring für Seeadler des WWF wird fortgeführt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wiederherstellung geschädigter Moore, damit beschäftigen sich Experten der Uni Wien und des Umweltbundesamts. Moore speichern CO2 und verhindern somit die Abgabe dieses Klimawandel-Treibers in die Atmosphäre.

„Unsere Natur und ihre Artenvielfalt sind unsere Lebensversicherung und zentrale Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise“, so  Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Um unsere Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und zu erhalten, spielen viele Initiativen und Engagement aus Forschung und Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle.“ Der Biodiversitätsfonds ist für 2021 bis 2026 mit insgesamt 80 Millionen Euro dotiert. Projekte konnten direkt beim Klimaschutzministerium eingereicht werden, derzeit ist die Einreichung von Projektideen für den Biodiversitätsfonds vorübergehend geschlossen.

Bundesweiter Biodiversitätswettbewerb

Unterstützung erhalten engagierte Projekte zum Natur- und Artenschutz auf lokaler Ebene auch durch den Grand Prix der Biodiversität, dem größten nationalen Biodiversitätswettbewerb, der just durch den Biodiversitätsfonds des BMK gefördert wird. 240 Projekte standen für die Jury in ganz Österreich im vergangenen Jahr zur Auswahl. Kurz vor Weihnachten wurden die 70 naturschutzfachlich wertvollsten Projekte auserkoren: Von Trockensteinmauern für Eidechsen über die Revitalisierung von Mooren bis hin zu Projekten für Schwalben, Igel und Fledermäuse – eine Vielfalt, die zeigt, wie zahlreich die Möglichkeiten sind, sich für die heimische Biodiversität einzusetzen.

„Siebzig so tolle Naturschutzprojekte auf den Weg zu bringen und unterstützen zu können, ist eine große Freude. Gerade dieser Einsatz für eine vielfältige und bunte Natur ist von unschätzbarem Wert“, bedankte sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei den Projektträger:innen. Mit dieser Initiative setze man gemeinsam ein starkes Zeichen gegen den Verlust der Arten.

Neben dem Preisgeld dürfen sich die Einreichenden auch über fachliche Unterstützung freuen: In zwei Onlineworkshops vermitteln erfahrene Fachleute Know-how zur optimalen Umsetzung. Roman Türk, Präsident des Naturschutzbund Österreich weiß das Engagement von Vereinen, Betrieben, Schulen und lokalen Initiativen zu schätzen:  „Mit dem Grand Prix können wir nun siebzig wirkungsvolle Projekte in die Umsetzung bringen, die nicht nur dem Schutz der Natur dienen, sondern auch beweisen, dass jede und jeder etwas für die Artenvielfalt tun kann!“ Wie es im Frühjahr mit den Projekten rund um Pflanzenvielfalt und Lebensraumschutz für Fledermaus, Schmetterling und Co. weitergeht, wird der Naturschutzbund berichten.

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