Kategorie Innovation & Technologie - 7. Dezember 2020

Rekordbudget für den Klimafonds kommt Klimaschutz & Wirtschaft zugute

Zusätzliche 67 Millionen Euro aus COVID-Konjunkturpaket sorgen für Investitionsschub in Klimaschutz und kurbeln das Wirtschaftswachstum an.

Es sind Mittel aus dem Corona-Konjunkturpaket, die für ein Rekordbudget des Klima- und Energiefonds 2020 sorgen: Mit zusätzlichen 67 Millionen Euro aus dem Klimaschutzministerium (BMK), schließt der Fonds das heurige Jahr mit insgesamt 236 Millionen Euro Förderbudget ab.

Profitieren wird davon ab sofort die heimische Wirtschaft, vom lokalen Handwerksbetrieb bis zu Unternehmen, die sich durch grüne Innovationen einen Platz am Weltmarkt gesichert haben. Damit wird im doppelten Sinne in die Zukunft investiert: Österreich kommt der angestrebten Klimaneutralität bis 2040 näher und die heimische Konjunktur bekommt einen kräftigen Schub. Projekte aus dem Energieforschungsprogramm und dem Förderprogramm „Vorzeigeregion Energie“, sowie Fördernehmer in den Bereichen Solarthermie und Photovoltaik werden im Rekordbudget besonders berücksichtigt.

„Die Klimakrise ist die große Frage unserer Zeit. Mit dem jetzigen Rekord-Investitionspaket ist uns ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen. Wir investieren damit in ein Upgrade für Österreich, sorgen für sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unseren Regionen, Gemeinden und Städten“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Das sei der richtige Weg aus der Krise, für eine stabile Wirtschaft und mehr Klimaschutz.

Theresia Vogel und Ingmar Höbarth, Co-Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Wir stehen in den Startlöchern! Von diesem Rekordbudget profitieren ab sofort konkrete Projekte, die 4.300 Green Jobs in Österreich schaffen oder sichern. Und die Wertschöpfung, wir sprechen hier von 1,4 Milliarden Euro, bleibt im Land.“ Langfristig würden so heimische Stärkefelder im Bereich Klimaschutztechnologien ausgebaut und das Energiesystem in großen Dimensionen transformiert.

Dass die Investitionen aus öffentlicher Hand für die Innovationskraft heimischer Unternehmen unabdingbar sind, unterstreicht Peter Prasser, Geschäftsführer der KIOTO Photovoltaics GmbH. „Am Weltmarkt weht ein rauer Wind. Wenn man da mitspielen möchte, muss man flexibel und innovativ auf Marktbedürfnisse eingehen. Und dafür braucht es ein Netzwerk.“ Für Prasser, der seit 15 Jahren mit KIOTO an der Solar/PV-Weltspitze mitspielt, kommt das Klimakonjunkturpaket genau zur richtigen Zeit. „Durch die Corona-Krise schätzen unsere Kunden den Vorteil der regionalen Produktion und Wertschöpfung. Wenn jetzt Forschung, Betriebe und öffentliche Hand gut zusammenspielen, dann können wir uns eine gute Position am Markt sichern.“

Großflächiger Ausbau erneuerbarer Energien

2021 wird der Klima- und Energiefonds in seinen Forschungsprogrammen weiter auf die Themen Speicher setzen und die Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben. „Forschung und Entwicklung sind das Rückgrat für die Energiewende in der heimischen Industrie und stärken den Standort Österreich in zukunftsträchtigen Feldern. Förderungen von Klimaschutzinnovationen ‚Made in Austria‘ lösen ein Vielfaches an Investitionen in der Privatwirtschaft aus“, so Theresia Vogel.

Zweitgrößte Solaranlage Österreichs ging im steirischen Mürzzuschlag in Betrieb

Für Ingmar Höbarth spielt Innovation auch in den Förderprogrammen zum Ausbau erneuerbarer Energien 2021 eine Hauptrolle. „Was wir für die nahe Zukunft planen ist keine Kleinigkeit: Ganze Städte und Regionen sollen mit erneuerbarem Strom und Wärme versorgt werden. Bei der Photovoltaik werden wir zukünftig auch von schwimmenden Anlagen, auf Parkplätzen, als Überdachung, und im Schallschutz sprechen. Mit unseren Programmen heben wir die Branche auf eine ganz neue Ebene.“

Mit seinem Energieforschungsprogramm leistet der Klima- und Energiefonds seit 2007 einen zentralen Beitrag zur Entwicklung innovativer Energietechnologien und Systemlösungen aus Österreich. Die Programmstrategie ist auf Technologien mit hohem Wachstumspotenzial im In- und Ausland ausgerichtet. www.energieforschung.at

Mit „Vorzeigeregion Energie“ startete der Klima- und Energiefonds 2017 eine FTI-Initiative der Superlative, durch die Österreich auch am globalen Netzwerk „Mission Innovation“ teilnimmt. Das erklärte Ziel ist, international wettbewerbsfähige und innovative Energietechnologien in Österreich zu entwickeln und anzuwenden, um diese in die ganze Welt zu exportieren. Derzeit werden in drei Vorzeigeregionen gemeinsam mit Partnern aus der Privatwirtschaft neuartige Technologien entwickelt und erprobt. In Summe sollen bis 2021 120 Mio. Euro an Fördergeldern fließen. www.vorzeigeregion-energie.at

Mit dem Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ fördert der Klima- und Energiefonds seit 2010 die betriebliche Installation innovativer solarthermischer Anlagen von 100 m2 bis 10.000m2 und leistet damit einen wichtigen Anschub für die Branche. Mit einer Exportquote von 81 % bei der Kollektorproduktion ist Solarthermie ein wahrer Exportschlager und gleichzeitig ein wichtiger Industriezweig für die heimische Wärme- und Warmwasserversorgung. Im internationalen Vergleich gehört Österreich bei der Pro-Kopf-Installation weltweit zu den führenden Ländern. www.solare-großanlagen.at

Durch die seit 2008 laufende PV-Aktion des Klima- und Energiefonds wurde für diese Branche ein starker Heimmarkt geschaffen. Die Kostensenkung kann sich sehen lassen. Seit 2008 sind Anlagen um 89 Prozent günstiger geworden. Bis Ende 2019 wurden rund 73.000 Anlagen gefördert – was rund 70 Prozent aller Anlagen in Österreich entspricht – und so 3,9 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Service: Alle aktuellen Ausschreibungen finden Sie unter www.klimafonds.gv.at/ausschreibungen

INFObox: Der Klima- und Energiefonds ist die Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft und entwickelt in enger Kooperation mit dem BMK Strategien und Förderprogramme für die nachhaltige Transformation des Energie- und Mobilitätssystems.

Mehr Budget für den Klimafonds & Tempo beim Ausbau der Photovoltaik