Kategorie Klima- & Umweltschutz - 6. November 2023

Umweltförderung unterstützt B&R Leiterplattenwerk auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Das B&R Leiterplattenwerk in Eggelsberg wird durch neue Industriewärmepumpen unabhängig von Erdgas und spart jährlich 450 Tonnen CO2

Die B&R Industrial Automation GmbH im oberösterreichischen Eggelsberg ist in der Herstellung von Komponenten und Anlagen in der Automatisierungstechnik im Steuerungs-, Visualisierungs- und Antriebsbereich tätig. Das 1979 gegründete Unternehmen ist heute als weltweit führender Lösungsanbieter im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation für Maschinenautomation verantwortlich. Auch darüber hinaus verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Ziele: bis 2030 möchte B&R zu 100 Prozent CO2 neutral arbeiten – wozu auch die Umweltförderung im Inland des Klimaschutzministriums (BMK) einen Beitrag leistet.

© B&R

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist beispielsweise die Elektrifizierung der Unternehmensflotte. Bereits heute fährt jedes zehnte Fahrzeug bei B&R elektrisch, sukzessive sollen 90 Prozent der Fahrzeuge am Hauptstandort auf Elektroantriebe umgestellt werden. Desweiteren ist eine sogenannte Energieschaukel zwischen den Produktionsstätten in Umsetzung, die die optimale Nutzung von klimafreundlich erzeugter Energie sicherstellen soll.

Mit einem neuen Energieversorgungskonzept zur innerbetrieblichen Wärme- und Kälteversorgung setzt die B&R Industrial Automation GmbH am Standort in Eggelsberg nun einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung CO2-Neutralität und plant eine Neuaufstellung der Versorgung mit Heiz- und Kühlenergie. Dies geschieht mit der Installation einer innovativen Industriewärmepumpenanlage, die die Abwärme der Maschinen zur Beheizung und Kühlung von 15.500 Quadratmetern Produktions- und Büroflächen nutzt. Möglich wird dies durch eine Wärmerückgewinnungsanlage. Diese Maßnahme ermöglicht B&R, den Erdgasverbrauch einer ganzen Kleingemeinde oder von 200 Haushalten zu ersetzen und jährlich mehr als 1.800 MWh Gas einzusparen. Außerdem werden dadurch mehr als 450 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.

 

Die Wärmepumpen haben eine Heizleistung von 980 kW und eine Kälteleistung von 850 kW, die speziell für die Kühlung von Produktionsbereichen im Sommer relevant ist. Die Wärmepumpen decken etwa ein Viertel des bisherigen Energiebedarfs des Werks ab und beziehen ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, insbesondere aus einer hauseigenen Photovoltaikanlage. Rund 2,3 Millionen Euro investiert die B&R Industrial Automation GmbH in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Großprojekts. Davon werden etwa 670.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des BMK zuständig.

Ein Leuchtturmprojekt für Österreichs Industrie: Mit seiner neuen Wärmepumpenanlage zählt B&R österreichweit zu den Vorreitern beim Einsatz von Wärmepumpen im Industrie-Bereich. Laut BMK könnten zwölf Prozent der Heizwärme in der Industrie und sogar 80 Prozent des Niedertemperatur-Bedarfes bis 200°C durch Wärmepumpen abgedeckt werden. „Als Leitbetreib für Maschinen- und Fabrikautomation sind wir uns unserer energie- und gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst“, betont Jörg Theis, CEO bei B&R Industrial Automation GmbH.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden. Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert. Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Mio an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen. Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig. Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html

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